Im dritten Jahr in Folge steigt die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Kreis Böblingen. Die Lage ist dennoch angespannt.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Bezirk Böblingen verzeichnet zum Ausbildungsstart 2024 ein leichtes Plus bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen. Nach Jahren stetig fallender Zahlen sei dies nun das dritte Jahr in Folge, in dem sich der IHK-Ausbildungsmarkt im Kreis weiter stabilisiere, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei den kaufmännischen Verträgen erreiche die IHK ein Plus von drei Prozent, bei den gewerblichen-technischen Ausbildungsverhältnissen liegt die IHK mit 0,6 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Insgesamt konnte die IHK in Böblingen 1078 Verträge eintragen. Davon entfallen auf kaufmännische Berufe 575 Verträge und auf gewerblich-technische 503 Ausbildungsverhältnisse.
Großer Sprung von 2022 auf 2023
„Die Zahlen zum Stichtag 1. September stellen allerdings nur eine Momentaufnahme dar, da gerade zu Beginn des Ausbildungsjahrs bis zum Jahresende hin noch viel Bewegung am Ausbildungsmarkt herrscht“, betont die IHK. Viele Betriebe würden derzeit noch kurzfristig neue Auszubildende finden und diese nachmelden.
„Bereits im letzten Jahr stiegen die Ausbildungszahlen im Landkreis Böblingen wieder spürbar an. Dass wir mit den jetzigen Zahlen zum Stichtag 1. September sogar noch darüber liegen, freut uns besonders und ist ein positives Signal“, sagt Marion Oker, Leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Böblingen. Von 2016 bis 2021 waren die Ausbildungszahlen stetig gesunken. Ein leichtes Plus konnte die IHK-Bezirkskammer Böblingen erstmals wieder im Ausbildungsjahr 2022 verzeichnen. Im Jahr 2023 stiegen sie dann sogar sprunghaft um 9,7 Prozent.
Passende Kandidaten sind rar
„Trotz dieser positiven Daten ist die Lage am Ausbildungsmarkt aber dennoch alles andere als rosig. Die Unternehmen müssen sich viel einfallen lassen und sich ins Zeug legen, um ihre Plätze mit passenden Kandidaten zu besetzen“, sagt Oker. „Insgesamt sind wir aber wieder optimistischer als in den Jahren zuvor. Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema für unsere Mitgliedsunternehmen und eines, das große Probleme mit sich bringt. Wir bieten daher auch immer mehr Unterstützung an: sei es, wenn Unternehmen erstmals ausbilden möchten oder neue Auszubildende suchen.“