So könnte der Schmalzmarkt nach dem Siegerentwurf einmal aussehen. Foto: Scala Architekten und Stadtplaner

Der Wettbewerb für eine Umgestaltung des Schmalzmarkts ist entschieden. Wenn der Gemeinderat in der ersten Jahreshälfte 2018 eine Grundsatzentscheidung dazu trifft, kann voraussichtlich 2020 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

S-Ost - Eine neue, den ganzen Schmalzmarkt und auch die Gablenberger Hauptstraße überspannende Beleuchtung, ein verbindender Straßenbelag, Quellsteine statt Bächle, ein kleines Café an der Bushaltestelle – so stellen sich die Gewinner des Architektenwettbewerbs den „neuen“ Schmalzmarkt vor. In der ersten Jahreshälfte 2018 soll der Gemeinderat dazu einen Grundsatzbeschluss fassen, Baubeginn könnte dann im Jahr 2020 sein.

16 Entwürfe wurden eingereicht

Der Bereich der Gablenberger Hauptstraße ist seit 2014 Sanierungsgebiet im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. Das Hauptziel dieser Stadtteilsanierung ist die Umgestaltung der stark befahrenen Gablenberger Hauptstraße in der Form, dass es vor allem für Fußgänger angenehmer und attraktiver wird, sich dort zu bewegen und aufzuhalten. Von einer entsprechenden Umgestaltung könnte auch der Einzelhandel profitieren.

Um auf dem wegen vieler unterschiedlicher Interessenlagen – Autofahrer, Fußgänger, Händler, Kunden, Hauseigentümer, Mieter – sehr komplizierten Weg zu einer attraktiveren Hauptstraße voranzukommen, war ein sogenannter „Nichtoffener Realisierungswettbewerb Schmalzmarkt mit Ideenteil Gablenberger Hauptstraße“ ausgeschrieben worden. Realisierungswettbewerb bedeutet, dass der Auftraggeber das Projekt auch umsetzen will und verspricht, einen der Wettbewerbssieger damit zu beauftragen. Ein Ideenwettbewerb ohne das Auftragsversprechen dient dazu, Leitlinien zu entwickeln und so eine Grundlage für weitere Diskussionen zu schaffen. Insgesamt 16 Architektur- und Planungsbüros reichten ihre Ideen für den Schmalzmarkt und die Straße ein, am 17. November tagte die Jury, zu der auch zwei Gablenberger Bürger gehörten.

Muse-O-Eingang zum Schmalzmarkt hin

Der Entwurf des Büros Scala Architekten und Stadtplaner, Jörg Esefeld und Heinz Nagler aus Stuttgart in Arbeitsgemeinschaft mit W+p Landschaftsarchitekten, Wöhrle + Partner aus Berlin überzeugte das Preisgericht am meisten. Am Schmalzmarkt versuchen die Planer, das Alte Schulhaus (Muse-O) in den Platz einzubeziehen. Dafür soll das 1925 errichtete und später erweiterte Wartehäuschen abgerissen und durch ein um 90 Grad gedrehtes neues Nebengebäude ersetzt werden. So entstünde eine neue Platzfläche, die beispielsweise als kleiner Freiluftmuseumsbereich genutzt oder auch für die Außengastronomie genutzt werden könnte.

Der Haupteingang ins Muse-O würde auf die Seite zum Schmalzmarkt hin verlegt. Verbindende Elemente über die gesamte Fläche des Schmalzmarkts und der Hauptstraße hinweg wären die neue Beleuchtung und ein neuer Belag mit nur um wenige Zentimeter erhöhten, breiten Gehwegen. Der Volkshausbrunnen auf dem Platz könnte nach den Vorstellungen der Planer in den Freiluftbereich des Muse-O versetzt werden, das heutige Bächle wird durch zahlreiche Quellsteine ersetzt.