tri-bühne Intendantin Edith Koerber Foto: Kraufmann

Mit dem Programm „Ich, Rosa, die Starke“ erinnert das Theater tri-bühne an die Sängerin Rosa Balisteri aus Sizilien mit Musik, Tanz, Sprache und viel Humor.

Stuttgart – - Frau Koerber, wer war Rosa Balisteri, an die Sie erinnern?
Sie wurde 1927 auf Sizilien geboren und wuchs unter ärmlichsten Verhältnissen auf. Sie hatte ein hartes Leben hinter sich, lernte erst mit 20 Jahren lesen und schreiben, war unter anderem sechs Monate im Gefängnis, weil sie ihren Mann, einen Alkoholiker, fast umbrachte. Die Lieder, die sie bis zu ihrem Tod 1990 gesungen hat, handeln von Armut, Gefangenschaft und der Mafia. Man kann da durchaus an Edith Piaf denken, auch die Stimme von Rosa war ziemlich kräftig und rau. Doch außer den Italienern unter uns wird sie wohl niemand kennen. Es gibt zwar eine Biografie über sie, aber die wurde nie ins Deutsche übersetzt. Einige Tonaufnahmen gibt es auf Youtube, Schallplatten von ihr haben Sammlerwert.
Und was zeigen Sie in der tri-bühne?
Wir stellen Lebenssituationen von Rosa Balisteri vor mit Musik, Schauspiel, Tanz und viel Humor. Lucia Prestandrea stammt ebenfalls aus Sizilien, ist hier aufgewachsen, arbeitet bei uns immer wieder als Schauspielerin, Choreografin, jetzt als Sängerin. Pier Angelo De Lazzer hat die Arrangements geschrieben für die sieben Musiker, er bringt die orientalischen und griechischen Einflüsse der sizilianischen Musik zur Geltung.
Wieso machen Sie dieses Programm?
Wir wollen ein Beispiel geben für eine gelungene interkulturelle Zusammenarbeit. Und wir wollen an eine außergewöhnliche Frau erinnern. Immerhin: In ihrem Heimatort Licata bei Agrigent gibt es inzwischen eine kleine Gedenkstätte.

Nächste Aufführungen am 16. 4., 18. 6. und 23. 7. Karten unter 07 11 / 2 36 46 10