Die Weißenhofsiedlung war 1927 das Ergebnis einer Bauausstellung. Gibt es 100 Jahre später wieder eine IBA in Stuttgart und der Region? Foto: dpa

Im Vorfeld hat es durchaus Probleme zwischen Stuttgart und der Region wegen einer internationalen Bauausstellung gegeben. Doch die Auftaktveranstaltung wird zum Bekenntnis für das Projekt.

Stuttgart - Die Wagenhallen waren proppevoll: Mehr als 250 Architekten, Stadtplaner, Regionalräte und Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister und Bürgermeister aus der Region nahmen am Freitag an der Auftaktveranstaltung für eine internationale Bauausstellung teil. Die IBA könnte in der Stadt und der Region Stuttgart im kommenden Jahr in Angriff genommen werden. 2027 sollen dann zum 100-Jahr-Jubiläum der Weißenhofsiedlung ihre Ergebnisse präsentiert werden. Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) bekannte sich zu diesem Ziel. „Die Stadt hat Lust auf die IBA“, sagte er, „wir freuen uns darauf.“

Die von der regionalen Wirtschaftsfördergesellschaft vorbereitete und organisierte Veranstaltung war Auftakt für Workshops, die in den kommenden Wochen die Themen einer IBA identifizieren und einen Konvent Ende September vorbereiten sollen. „Im Herbst müssen wir entscheiden, ob wir die IBA machen“, sagte der Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU). Kuhn erklärte, dass die momentan stattfindende Bürgerbeteiligung für das Rosensteinviertel parallel dazu ablaufe und mit dem IBA-Prozess Ende 2016 zusammengeführt werde. Inhaltlich müsse sich die IBA vielen Fragen stellen – etwa wie energiesparender und bezahlbarer Wohnungsbau unter einen Hut zu bringen sei, wie arme und reiche Menschen zusammenlebten, wie das Verhältnis von alten und jungen Menschen gestaltet werde und wie das Mobilitätsproblem gelöst werde.

Zuvor hatten Professor Kunibert Wachten und Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, betont, dass die Stadt und die Region gute Voraussetzungen für eine IBA hätten. „Großstädtische Probleme sind nur im regionalen Raum zu lösen“, sagte Wachten, der wie Müller darauf verwies, dass eine IBA einerseits eine klare politische Unterstützung benötige, aber auch die Freiheit für Experimente brauche. „Wir haben nun eine hervorragende Grundlage für eine tolle IBA“, bilanzierte Bopp.