Seit Jahren ärgern sich Schüler, Lehrer und Schulleiter über die Saatkrähen-Population auf dem Schulcampus in der Innenstadt von Ludwigsburg. 2024 hat die Stadt begonnen, über eine Beschallungsanlage Warnrufe auszuspielen. Laut CDU ein gut gemeinter Versuche – ohne Effekt.
In den alten Platanen auf dem Schulcampus in der Innenstadt von Ludwigsburg sammeln sich die ersten Saatkrähen – es sind alte, höchst unbeliebte Bekannte, die sich in den Ästen niederlassen. „Das ist ein riesiges Hygiene- und Geräuschproblem mit den Vögeln“, sagt Stadtrat Guido Passaro. Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat einen Antrag gestellt und fordert von der Stadtverwaltung „ein tragfähiges Konzept zur nachhaltigen Vergrämung der Krähenpopulation“.
2024 hat die Stadt Ludwigsburg begonnen, über eine Beschallungsanlage Warnrufe abzuspielen. Die Vertreibungsmaßnahme hat nach Ansicht der CDU nicht funktioniert. Und jetzt? Erst einmal abwarten. „Man will einfach so weitermachen, das ist für mich unerträglich“, sagt Guido Passaro.
Kot, Futterreste und tote Jungvögel auf Gehwegen
Aufgrund des Lärms müssen die Fenster zu den Klassenzimmern geschlossen werden, „die sehr stickige, sauerstoffarme Luft sorgt in Teilen der Schülerschaft für Konzentrationsschwierigkeiten“, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Darüber hinaus seien Kot, Futterreste und tote Jungvögel auf Gehwegen mehr als nur ein Ärgernis, die Hinterlassenschaften würden mit dem Schuhwerk zudem in die Klassenzimmer getragen. „Ich wundere mich sehr darüber, dass es nicht zu weitergehenden Eingriffen kommt“, sagt Christof Martin, Schulleiter des Goethe-Gymnasiums. Seit Jahren sei die Situation jedes Jahr gleich schlecht und ausgesprochen unangenehm.
Ebenfalls seit Jahren beschweren sich Lehrer und Schüler über den Dreck und Lärm – die Zahl der besetzten Nester steigt derweil. 2022 wurden noch 126 Nester gezählt, vergangenes Jahr dann 135. Weiterhin sinnvoll findet Guido Passaro die Möglichkeit, einen Falkner einzusetzen. Doch der koste laut Angaben der Stadt 80 000 Euro im Jahr, berichtet Passaro. Dennoch: Es sei Wahnsinn, eine Sache immer wieder zu probieren und ein anderes Ergebnis zu erwarten, sagt er. An anderer Stelle sei die Krähenpopulation möglicherweise unproblematischer, „aber nicht auf dem Schulcampus“.