Ganz besonders verkeimt sind laut einer spanischen Studie offensichtlich die Abtropfbehälter der Maschinen. Foto: Fotolia/© davizro photography

Nicht nur in Kapselkaffeemaschinen vermehren sich gerne Mikroben – Experten geben Tipps, wie man oft genutzte Haushaltsgeräte sauber hält

Valencia - Kapselautomaten sind praktisch. Aber offensichtlich unhygienischer als so mancher denkt. So haben spanische Forscher von der Universität Valencia nun festgestellt, dass es im Kaffeesatz und im Abtropfwasser der Maschinen nur so von Bakterien wimmelt – darunter auch bekannte Krankheitserreger. Ganz besonders verkeimt waren offensichtlich die Abtropfbehälter der Maschinen. Dabei stammen die Bakterien nicht aus den Kaffeekapseln selbst, sondern aus der Umwelt. „Der Koffeingehalt verhindert nicht, dass sich sehr schnell eine reiche mikrobielle Artenvielfalt entwickelt“, so die Forscher. Dabei wirkt das im Kaffee enthaltene Koffein eigentlich natürlicherweise antibakteriell. Die Forscher schließen daraus, dass es offensichtlich Bakterien gibt, die diese Wirkung neutralisieren können. Damit daraus kein Hygieneproblem wird, empfehlen die Forscher das Schubfach öfters gründlich zu spülen. Dann steht dem Kaffeegenuss auch nichts im Wege.

Doch nicht nur in Kaffeemaschinen sammeln sich mikrobielle Gäste, auch in anderen Küchenmaschinen sind sie zu finden. Experten geben Tipps, was dagegen hilft.

Dunstabzugshauben

Wer täglich mit Fett kocht, sollte alle zwei bis drei Wochen die Filter reinigen, rät Silvia Frank, Dozentin für Biochemie der Ernährung und Betriebshygiene im Haushalt. Dabei werden die Filter mit unverdünntem Spülmittel abgebürstet. Nach kurzer Einwirkzeit, die Filter klar spülen und trocken einbauen. Bei stark verschmutzten Filtern hilft ein alkalischer Küchenfett-Schmutzlöser.

Spülmaschine

Silvia Frank empfiehlt einmal die Woche einen 60 Grad-Normalspülgang – insbesondere, wenn man Geschirr in der Maschine hat, dass mit rohen Eiresten verschmutzt ist. Auch sollten regelmäßig alle Siebe gereinigt werden, sowie die Sprüharme. Letzteres klappt gut mit Zahnstochern oder Draht. Alle drei Monate benutzt Frank zudem einen Spülmaschinenreiniger.

Waschmaschine

Jede Waschmaschine braucht zumindest alle zwei Wochen eine 60-Grad-Wäsche mit bleichmittelhaltigem Waschmittel. So kann Schimmel vermieden werden. Aus dem gleichen Grund sollte man nach jeder Wäsche die Türmanschetten von stehendem Wasser und Flusen befreien und das Waschmitteleinspülfach reinigen. Hat sich ein grünlich-braun schimmernder Belag gebildet, hilft nur noch ein hypochlorithaltigen Sanitärreiniger, sagt Frank. Grundsätzlich sollte man bei der Waschmaschine Tür und Einspülfach offen lassen.

Wasserfilter

Filter sollen das Wasser verbessern, nicht verschlechtern, heißt es bei der Stiftung Warentest (test 5/2015). Viele Kartuschen von Wasserfiltern sind daher mit Silberionen versetzt, die das Wachstum von Bakterien hemmen – allerdings landet dafür bis zu 15 Mikrogramm Silber in einem Liter Wasser, warnen die Warentester. Sie raten daher grundsätzlich von Filtern ab. Wer sie dennoch benutzt, sollte bei jedem Filterwechsel alle vier Wochen auch das Gerät reinigen, sagt die Hygiene-Expertin Silvia Frank. Sie empfiehlt das Spülen in einer heißen Fleckensalzlösung – ein Esslöffel auf einen Liter Wasser – oder mit Gebissreinigertabletten. Der Wasserfilter sollte nur im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Kühlschrank

Viele Krankheitserreger wie Salmonellen und Listerien lauern in Lebensmitteln wie zum Beispiel in Geflügel, Eiergerichten und rohem Fleisch. Die Stiftung Warentest rät daher, den Kühlschrank innen alle zwei bis drei Monate gründlich zu reinigen und zwar am besten mit warmen Wasser und ein wenig Spülmittel. Gegen unangenehme Gerüche hilft ein Spritzer Zitronensaft, gegen Schimmelsporen tut’s auch verdünnter Essigreiniger.