Das Beispiel von George W. Bush nach Katrina zeigt das Risiko von Naturkatastrophen für das Image von US-Präsidenten. Auch Donald Trump hat hier schon versagt.
Das Foto war ein Wendepunkt für eine ganze Präsidentschaft: George W. Bush im bequemen Sitz der Präsidentenmaschine, wie er durch das Flugzeugfenster von oben herab auf das Hurrikan-Desaster in New Orleans herunterblickt, das 2005 der Sturm Katrina hinterlassen hatte. „Dieses Foto von mir, wie ich über der Verwüstung schwebte, hat suggeriert, dass ich mich vom Leiden auf dem Boden abschottete“, schrieb Bush in seinen Memoiren: „Nachdem ich einmal diesen Eindruck vermittelt hatte, konnte ich ihn nie mehr ändern.“ US-Präsident Joe Biden und seine potenzielle Nachfolgerin Kamala Harris sind sich in der Endphase des US-Wahlkampfes des Risikos bewusst, dass die aktuellen Stürme auch für sie zum Desaster werden könnten. Donald Trump diffamiert sie bereits mit einer Lügenkampagne zu den Rettungsaktionen. Womit er im übrigen die politische Sitte ignoriert, Katastrophen im Wahlkampf nicht auszuschlachten. Auch Floridas republikanischer Gouverneur Ron De Santis hat gezielt einen Anruf von Harris nicht entgegengenommen, um ihr keine Chance zu geben, sich als Retterin zu profilieren.