Nahe des Langwieser Sees gibt es bereits einen Tütenspender für Hundehalter. Für die Bauern ist dieses Angebot offenbar eher ein Ärgernis. Foto: Archiv Sägesser

Die Stadt wäre bereit, an der Fraubronnstraße in Plieningen einen Tütenspender für Hundehalter aufzustellen – wenn sich jemand um ihn kümmert. Die Bauern hingegen sind alles andere als begeistert von dieser Idee.

Plieningen - Eigentlich hat Michael Gehrung ein ruhiges Gemüt. Doch wenn es um Hundetütenspender geht, wird er wütend. So geschehen in der vergangenen Sitzung der Plieninger und Birkacher Bezirksbeiräte.

Die Stadt will sich nicht um die Tütenspender kümmern

In dieser wurde verlesen, dass die Stadt an der Fraubronnstraße nur dann einen Hundetütenspender aufstellt, wenn sich ein Pate dafür findet, der den Spender ehrenamtlich mit Tüten befüllt. Die Stadtverwaltung selbst wolle sich nicht kümmern, da das zu viel Personal koste. Dies schrieb sie in einer Antwort auf eine Anfrage der Bezirksbeiräte. Damals baten die Lokalpolitiker darum, dass an der Fraubronnstraße ein solcher Spender aufgestellt wird.

Michael Gehrung ist von dieser Idee alles andere als begeistert. An die Fraubronnstraße grenzen direkt die Felder der Landwirte. Wenn ein Tütenspender komme, werden er und seine Kollegen ihn wieder „rausziehen“, drohte Michael Gehrung.

Ärgerliche Funde beim Mähen

Zu oft fänden sie die gefüllten und verknoteten Tüten beim Arbeiten oder Mähen in ihren Feldern und Wiesen. „Der Hundebesitzer sammelt den Haufen auf, und im nächsten Moment hat er plötzlich keine Tüte mehr in der Hand“, wetterte Gehrung erzürnt in der Sitzung.

Den Einwurf eines Beirats, dass das Herausreißen eines Spenders Sachbeschädigung wäre, quittierte der wütende Landwirt mit: „Das ist mir egal.“ Am Ende einigten sich die Bezirksbeiräte darauf, dass sie den Wunsch nach einem Tütenspender zurückziehen, wenn diese den Landwirten einen solchen Ärger bereiten würden. (baj)