So soll die Brücke über die Ludwigsburger Straße aussehen. Foto: Knippers//Helbig

Bei der Realisierung des Landschaftsentwicklungskonzepts (LEK) Hummelgraben in Zuffenhausen gibt es Schwierigkeiten. Für den Bau der Brücke fehlt eine naturschutzrechtliche Genehmigung, das Wegenetz muss umgeplant werden.

Die Zuffenhäuser Bezirksbeiräte hatten seinerzeit dem Bau der Bioabfallvergärungsanlage (sie wird auf dem Gewann Hummelsbrunnen-Süd errichtet) nur unter der Bedingung zugestimmt, dass es zeitgleich dazu Ausgleichsmaßnahmen geben wird. Dafür wurde das Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) Hummelgraben entwickelt. Und tatsächlich herrscht bei beiden Projekten eine gewisse Parallelität, wenn auch anders als eigentlich angedacht: Ebenso wie der Bau der Biogasanlage, so verschiebt sich auch die Realisierung des LEK. Vor Kurzem wurde im Bezirksbeirat über den aktuellen Stand des Konzepts berichtet.

Warten auf eine Genehmigung

Das LEK beinhaltet zwei wichtige Bausteine: Eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Ludwigsburger Straße sowie eine Verbesserung des Wegenetzes. Eigentlich hätte im Bezirksbeirat über beides persönlich berichtet werden sollen, zum Thema Brücke gab es jedoch nur ein schriftliches Statement des Tiefbauamts. Grundsätzlich, so heißt es darin, habe sich seit Oktober 2020 nichts an den Planungen geändert. Die Brücke soll rund 35 Meter lang und 3,20 Meter breit werden und die Ludwigsburger Straße auf Höhe des Zuffenhäuser Friedhofs überqueren. Im Dezember 2021 hatte es für das Vorhaben einen Zuschuss vom Land in Höhe von 2,1 Millionen Euro gegeben. Damit wäre der Großteil der bislang veranschlagten Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro gedeckt gewesen. So weit, so gut. Oder eben nicht: Für die Anbindung der Brücke ans Wegenetz muss in ein Biotop eingegriffen werden. Dafür wurde im Januar 2022 eine naturschutzrechtliche Genehmigung beantragt – und bislang noch nicht erteilt. „Derzeit können keine Aussagen zu einem Baubeginn getroffen werden“, heißt es in der Stellungnahme. Zudem wird darauf verwiesen, dass die Baupreise aufgrund der Preisentwicklung wohl steigen werden.

Der Hummelgrabenweg muss umgeplant werden

Diese Nachricht nahmen die Beiräte ebenso enttäuscht entgegen wie den Sachstand beim Thema Wegenetz. Hermann-Lambert Oediger und Juliane Rausch vom Amt für Stadtplanung und Wohnen erläuterten, dass die bisherigen Planungen für den Hummelgrabenweg (er spielt eine zentrale Rolle) nicht umgesetzt werden können. Leider sei es der Stadt nicht gelungen, vier für die Realisierung des Projekts notwendige Grundstücke zu kaufen. „Wir haben mit Engelszungen alles versucht“, beschrieb Rausch den Verlauf der Verhandlungen. Letztendlich habe das aber nichts genutzt. Deshalb hätte man umplanen und eine Alternativtrasse entwickeln müssen. Sie sieht einen einen 3,50 Meter breiten Radweg sowie einen zwei Meter breiten Fußweg für die Kleingartenanlage vor. Diese Variante hat laut Rausch allerdings einige Nachteile: sie ist steiler, kurvenreicher, es muss in Kleingärten und ein Biotop eingegriffen werden. Immerhin: es ist kein weiterer Grunderwerb nötig, die landwirtschaftlichen Flächen müssen weniger zerschnitten werden und es muss weniger Boden versiegelt werden.

Trotz einiger Kritik votierten die Bezirksbeiräte schlussendlich einstimmig dafür, dass diese Variante planerisch weiter verfolgt und mit anderen Behörden abgestimmt werden soll. Das wird weitere Zeit kosten. Rausch rechnet damit, dass die neuen Planungen frühestens in 18 Monaten im Bezirksbeirat vorgestellt werden können.