Bei Hugo Boss dreht sich das Posten-Karussell weiter: Nach dem überraschenden Abgang von Claus-Dietrich Lahrs, kehrt Christoph Auhagen dem Modekonzern aus Metzingen nach rund sechs Jahren den Rücken. Foto: dpa

Bei Hugo Boss dreht sich das Vorstandskarussell weiter. Nach dem überraschenden Abgang von Claus-Dietrich Lahrs, kehrt Christoph Auhagen dem Modekonzern aus Metzingen nach rund sechs Jahren den Rücken. Ersatz sei jedoch bereits gefunden worden sein.

Düsseldorf - Bis auf weiteres übernähmen die Vorstandsmitglieder Mark Langer und Bernd Hake seine Aufgaben. Spätestens ab November soll dann als kreativer Kopf Ingo Wilts in das Führungsgremium einziehen. Ein Nachfolger für Ex-Chef Lahrs ist dagegen noch nicht gefunden.

Wilts, der derzeit bei Tommy Hilfiger unter Vertrag steht, ist bei Hugo Boss kein Unbekannter. Er hatte bereits zwei Mal bei der Modefirma aus Metzingen angedockt und unter anderem als Senior Vice President den Kreativbereich geleitet.

Jahresziele verfehlt

Der langjährige Vorstandschef Lahrswarf im Februar überraschend das Handtuch, nachdem er kurz zuvor für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang wegen der schleppenden Geschäfte in China und den USA angekündigt hatte. Bereits 2015 verfehlte der Manager wegen Rabattschlachten und schwächelnder Auslandsgeschäfte seine bereits gekappten Jahresziele. Finanzvorstand Mark Langer setzt nun den Rotstift an und will mit Ladenschließungen und einer Werbekampagne in den USA Boden gewinnen.

Hugo Boss und andere Modeunternehmen wie Gerry Weber, Esprit oder Tom Tailor haben in den vergangenen Jahren den Verkauf ihrer Ware über eigene oder Franchise-Geschäfte vorangetrieben und bei den Neueröffnungen ein erhebliches Tempo vorgelegt. Die hiesigen Modefirmen ringen allerdings mit dem wachsenden Onlinehandel und den steigenden Marktanteilen von H&M und den Inditex-Ablegern Zara und Massimo Dutti. Die Konkurrenten sorgen mit rasch wechselnden Kollektionen für steten Zustrom in ihre Geschäfte.