Kerstin Issig hat beim Hugo Boss Fashion Award gewonnen Foto: Lg/Piechowski

Die Hugo Boss AG kürt die drei Gewinnerinnen ihres Awards. Dabei bekamen die Prämierten aber nicht nur ein Preisgeld, sondern noch eine ganz andere Chance.

Stuttgart - Die 500, 1000 oder sogar 1500 Euro als abgestufte Dotierung sind zwar ein schöner Nebeneffekt, doch der wahre Preis für die drei Gewinnerinnen dürfte etwas ganz anderes sein. Mit ihrem erfolgreichen Auftritt beim „Hugo Boss Fashion Award 2018“ haben sich Kerstin Issig (1. Platz), Alexandra Beck (2.) und Anna Laura Pfister (3.) womöglich ihren Weg in die berufliche Zukunft geebnet. Die drei Absolventinnen der Staatlichen Modeschule Stuttgart haben als Anerkennung für ihre prämierten Ausarbeitungen nicht nur Preisgeld, sondern auch die Einladung für ein Vorstellungsgespräch beim Modeunternehmen in Metzingen bekommen.

Boss meets Bauhaus

„Da wollte ich mich ohnehin bewerben. Ich wäre glücklich, wenn ich dort eine Perspektive hätte“, freut sich Issig. Die 32-jährige aus Neckarsulm hat eine Lehre als Maßschneiderin absolviert, ehe sie in Stuttgart die zweijährige Ausbildung zur Modedesignerin begann. Im dritten der vier Semester nahm der gesamte Studienkurs an dem Wettbewerb teil, den Hugo Boss jährlich seit mehr als 30 Jahren in Kooperation mit der Staatlichen Modeschule durchführt.

Zur Zusammenarbeit zählt auch, dass die Studierenden einen Werksbesuch in Metzingen durchführen, dort hinter die Kulissen schauen können und mit der Themenstellung für den aktuellen Wettbewerb konfrontiert werden. „Boss meets Bauhaus“ lautete diesmal die Aufgabe, und für die gut 20 Studierenden hieß es ab Mitte September 2017, daraus eine Konzeption für eine Herren-Kollektion zu erarbeiten. „Das war ein schwieriges Motto. Man musste sich erst mal reinarbeiten, nach Grundwissen und Inspiration suchen“, so die Böblingerin Alexandra Beck. „Die Umsetzung der Vorgabe ist natürlich wichtig, aber genauso sind dabei eigene Ideen und persönliche Positionen gefragt“, sagt Design-Dozent Robert Herzog, der seine Schützlinge bei diesem Projekt begleitete.

Drei prämierten Werke sind bis 5. April zu sehen

Nach zehn Wochen mussten die Studierenden ihre Arbeiten mittels einer Powerpoint-Dokumentation einreichen. Daraus wählte dann eine Fachjury aus dem Haus des Modelabels die drei Gewinner aus, die am Mittwoch in einer Feierstunde im Design-Center Baden-Württemberg vorgestellt wurden. Die drei prämierten Werke sind bis 5. April innerhalb der Veranstaltungsreihe „Einsichten“ im Stuttgarter Haus der Wirtschaft, Willi-Schleicher-Straße, ausgestellt.