Daniela Honnef bietet im „18 Zehn“ Hotdogs für die Mittagspause. Foto: Roberto Bulgrin

Für das Esslinger Kultlokal „The Ladies Diner“ gibt es eine Nachfolgerin: Daniela Honnef, Zwillingsschwester der früheren Wirtin. Statt Burger gibt es im „18 Zehn“ Hotdogs mit Fleisch und vegan zum Mittagstisch. Sonst ist vieles gleich geblieben.

Ein gastronomisches Déjà-vu-Erlebnis bietet sich seit Kurzem im Gewerbegebiet von Esslingen-Zell: Nachdem zum Jahresende das Kultlokal „The Ladies Diner“ geschlossen hatte, leuchtet seit einigen Wochen mittags wieder das Wort „Open“ in Neonfarben im Fenster des Geschäfts in der Alleenstraße. Im „18 Zehn“ gibt es nun Hotdogs statt Burger, geöffnet ist mittags statt abends. Sonst ist aber vieles gleich geblieben. Einschließlich des Gesichts hinter der Theke.

 

Die Chefin Daniela „Danni“ Honnef ist die Zwillingsschwester der „Ladies Diner“-Gastronomin Jennifer Honnef und hat seit 2011 im Lokal ihrer Schwester gearbeitet. Während die einstige Wirtin nach 14 Jahren in der Gastronomie wieder in ihren früheren Beruf als Arzthelferin zurückgekehrt ist, konnte sich Daniela Honnef, die gelernte Erzieherin ist, nicht vom Diner trennen, das für sie ein kleiner Familienbetrieb sei. „Ich wollte nicht loslassen“, erzählt die 45-Jährige.

Zwillingsschwester übernimmt das Geschäft

Das „18 Zehn“ hat die 50er-Jahre-Atmosphäre des „Ladies Diners“ beibehalten. Foto: Roberto Bulgrin

Mehrere Monate hatte Jennifer Honnef nach einem Nachfolger gesucht und auf einen Aufruf in den sozialen Medien und auf ihrer Webseite viele Anfragen erhalten. Daniela Honnef und ihr Mann Kevin Ansorge (50) überzeugten die „Ladies Diner“-Chefin dann aber von ihrem Konzept. Der neue Name „18 Zehn“ steht für das Datum 18. Oktober – Kennenlern- und Hochzeitstag des Wirtspaares. Und auch den Tag, an dem ihnen die Idee zur Übernahme des Diners gekommen sei.

Die Gäste des „18 Zehn“ können trotz des neuen Namens weiterhin in 50er-Jahre-Nostalgie schwelgen. Denn die Einrichtung im Stile eines amerikanischen Diners mit pinken sonder angefertigten Lederbänken hat die neue Chefin Daniela Honnef weitgehend unverändert gelassen. „Alles rauszureißen wäre nicht besonders nachhaltig gewesen“, sagt die 45-Jährige, der nach eigener Aussage Ressourcenschonung und Aspekte wie Tier- und Umweltschutz am Herzen liegen und die das Rockabilly-Faible mit ihrer Schwester teilt – wenn auch die Leidenschaft nicht mehr so groß sei wie früher, räumt Honnef ein.

Schnelle Hotdogs für den Mittagstisch

Warum der Wechsel von Burger zu Hotdogs? Diese seien einfacher und schneller zuzubereiten, erklärt Daniela Honnef – ideal für einen Mittagstisch für die Arbeitnehmer aus den umliegenden Firmen. Auch das „Ladies Diner“ habe früher Hotdogs im Programm gehabt – das Lieblingsgericht ihres Mannes, den sie im Lokal kennengelernt habe. „Er war traurig als die Hotdogs nicht mehr auf der Karte standen“, sagt Honnef. Auf der Karte stehen alle möglichen Hotdog-Varianten mit unterschiedlichen Toppings von der Röstzwiebel bis zur eingelegten Gurke aber auch ausgefalleneren Varianten. Glutenfreie Brötchen gibt es auf Wunsch, die Wirtin selbst hat eine Unverträglichkeit. Und auch die Tradition der rein pflanzlichen Gerichte führt Honnef fort.

Das Diner bietet unterschiedliche Hotdog-Varianten mit und ohne Fleisch an. Foto: Roberto Bulgrin

Doch während das „Ladies Diner“ 2023 komplett auf vegane Küche umgestellt hatte, gibt es im „18 Zehn“ auch Würstchen aus Fleisch. Die kommen aus der Region, genauer gesagt vom Waldwiesenhof der Familie Seifried in Altbach. Eier und Sauerkraut bezieht Honnef, die selbst Vegetarierin ist, von einem Landwirt in Filderstadt.

Nach vielen Jahren, in denen sie tagtäglich mit ihrer Zwillingsschwester im Diner stand, sei der Neustart ohne diese ein Einschnitt, räumt Daniela Honnef ein. „Aber es ist schon schön, wieder hier zu sein und sein eigenes Ding zu machen“, sagt sie. Das Geschäft sei gut angelaufen. In den kommenden Wochen soll außerdem die Vermietung der Räume als Eventlocation beginnen.

Das „18 Zehn“ hat montags bis donnerstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Donnerstags gibt es außerdem von 16 bis 18 Uhr ein Afterwork-Angebot.