Von Juni bis September ist die Blütezeit der Hortensien. Doch wie muss man Hortensien schneiden, damit sie sich im Sommer von ihrer schönsten Seite zeigen?
Hortensien gehören zu den beliebtesten Blumen für den Garten. Die bunten Blumen mit den vielen Blüten verändern ihre Farbe in Abhängigkeit vom pH-Wert der Erde. So benötigen blaue Hortensien einen besonders sauren Boden. Liegt der pH-Wert über einer Grenze von 5,5, färben sich die Blüten der Pflanze rosa. Je höher der Wert, desto pinker wird die Hortensie. Damit man sich jährlich über wunderschöne, üppige Blüten freuen kann, sollte man sich mit der richtigen Pflege dieser Pflanze auseinandersetzen. Dazu zählt auch der richtige Schnitt. Doch wann sollte man seine Hortensie schneiden, und wie schneidet man sie richtig?
Wie schneidet man eine Hortensie zurück?
Ein starker Rückschnitt sollte nur im Herbst vorgenommen werden, da Hortensien ihre Knospen im Frühjahr bereits ausbilden. Beim Schneiden kann man sich von außen nach innen arbeiten und alle Triebe kürzen.
Um die Pflanze auszulichten, können kranke, abgestorbene und vertrocknete Triebe entfernt werden. Alte Triebe werden zurückgeschnitten. Die Schere sollte dabei stets in einem Winkel von 45 Grad angesetzt werden. Man sollte einen Abstand von rund drei Zentimetern zur nächstgelegenen Knospe einhalten.
Je nach Art werden Hortensien unterschiedlich stark zurückgeschnitten. Wird die Pflanze zu stark beschnitten, kann dies den Ausfall der Blüte im Folgejahr bedeuten. Deshalb gilt es, sich vor dem Rückschnitt zu informieren, welche Hortensie man im eigenen Garten hat. Die verschiedenen Arten werden in zwei Gruppen eingeteilt.
Bauernhortensien, Tellerhortensien oder Eichenblatthortensien schneiden
Die erste Gruppe legt ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr an. Schneidet man diese Hortensien, sollte man besondere Acht auf die bereits angelegten Blütenstände geben. Deshalb werden diese Arten nicht zu stark zurückgeschnitten. Es gilt, die obersten Knospen zu finden und kurz darüber die Triebe zu kappen, um die alten Blütenstände zu entfernen. Ausdünnen kann man die Pflanze, indem man einzelne der ältesten Triebe bis auf den Boden zurückschneidet. Wer seine Hortensie ideal auf die Blütezeit vorbereiten möchte, lichtet sie im Frühjahr aus. Ein radikaler Rückschnitt darf im Frühjahr nicht erfolgen, da sonst die Ausbildung neuer Triebe und Blüten behindert wird. Zur ersten Gruppe gehören:
- Bauernhortensien
- Tellerhortensien
- Samthortensien
- Eichenblatthortensien
- Kletterhortensien
- Riesenblatthortensien
Diese Hortensien sollte man im zeitigen Frühjahr schneiden. Haben vereinzelte Triebspitzen über den Winter Schaden genommen, entfernt man diese beim Schnitt. Ist man unsicher, ob die Triebspitze erfroren ist oder nicht, kann man dies testen, indem man vorsichtig an der Rinde kratzt. Erscheint darunter grünliches Gewebe, lebt der Trieb. Abgestorbenes Gewebe ist gelb-grün bis bräunlich und vertrocknet.
Schneeballhortensien und Rispenhortensien schneiden
Die Hortensien der zweiten Gruppe bilden ihre neuen Triebe erst in dem Jahr, in dem sie auch blühen. Deshalb können im Spätherbst oder am Ende des Sommers bereits alle Triebe stark zurückgeschnitten werden. Es bleibt pro Trieb nur ein Augenpaar stehen. Als Auge wird die Stelle an der Hortensie bezeichnet, an der die neuen Triebe wachsen. Jeweils zwei dieser Stellen liegen sich am Trieb gegenüber. Zu beachten gilt, wer die Pflanze zu spät zurückschneidet, muss mit einer späten Blüte rechnen. Bis Ende Februar sollte die Pflanze geschnitten sein. Zur zweiten Gruppe gehören:
- Schneeballhortensien (Waldhortensien)
- Rispenhortensien
Achtung: Die Endless Summer Hortensie ist ein Sonderfall, da sie, ebenso wie ihre Verwandte „The Bride“, auch nachdem sie stark zurückgeschnitten wurde, wieder austreibt und noch im selben Jahr blühen können.
Rückschnitt einer kranken Hortensie
Im Normalfall ist ein radikaler Rückschnitt bei einer Hortensie nicht nötig. Doch Probleme wie Wurzelfäule, Schädlingsbefall, Pilzinfektionen oder Frostschäden machen einen radikalen Rückschnitt sinnvoll. Dabei wird die gesamte Pflanze gekürzt. Auch hier werden alle Triebe in einem Winkel von 45 Grad mit einer Gartenschere geschnitten. Die Pflanze wird auf etwa zehn Zentimeter über dem Erdboden gekürzt. Befindet sich eine von Schädlingen befallene Hortensie in einem Topf, sollte nach dem Rückschnitt die Erde gewechselt werden, damit sich die Pflanze erholen kann und keine Schädlinge oder Pilze in der Erde verbleiben.