Thomas de Maizière und Horst Seehofer haben sich ganz unterschiedlich zum Islam geäußert. Foto: dpa-Zentralbild

Gehört der Islam zu Deutschland oder nicht? Wie Horst Seehofer haben sich viele deutsche Politiker zur Rolle der Religion in Deutschland bereits geäußert.

Berlin - Mit seinen Aussagen über den Islam hat der damalige Bundespräsident Christian Wulff für Diskussionen gesorgt. Viele Politiker haben sich auf den Satz bezogen. Eine Auswahl:

„Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ (Der damalige Bundespräsident Christian Wulff in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010)

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„Die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben. (...) Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.“ (Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck am 31. Mai 2012 in der „Zeit“)

„Es ist offenkundig, dass der Islam inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland gehört.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Rede zum muslimischen Fastenmonat Ramadan am 30. Juni 2015)

„Der Islam gehört inzwischen zu den Religionen, die in Deutschland erhebliche Verbreitung finden.“ (Der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in der „Welt“ vom 28. Februar 2015)

„Was die Rolle des Islam angeht, so müssen wir darauf bestehen, dass Religionen versöhnen und nicht spalten, dass Religionsfreiheit Rücksichtnahme heißt - und dann gehören die Muslime und auch der Islam zu Deutschland“. (Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im ARD-„Bericht aus Berlin“ am 25. Januar 2015)

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt. (...) Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland.“ (Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in der „Bild“-Zeitung, 16. März 2018)