Nichts für zarte Gemüter und schwache Nerven: Zombies bei den Horror Nights im Europa-Park in Rust. Klicken Sie sich durch Impressionen der vergangenen Horror Nights. Foto: Europa-Park

Wer keine Angst im Dunkeln hat oder auf Horror steht, ist im Oktober im Europapark richtig. Jeden Abend öffnen fünf gruselige Häuser – doch auch tagssüber gibt’s einiges zum Fürchten.

Rust - Rauchschwaden verdecken die Sicht. Man sieht kaum die Hand vor Augen. Immer wieder Schreie. Dann lichtet sich der Nebel, Brennende Autos werden sichtbar – die Welt scheint zerstört. Überlebende? Fehlanzeige! Auf einmal eine Bewegung im Nebel – eine düstere Silhouette, die dem Besucher unbeholfen entgegen kommt. Und dann steht er vor einem: Ein Zombie. Die Augen starr geradeaus gerichtet, die Zähne blutverschmiert, die Arme nach vorne gestreckt. Ein schreckliches Endzeitszenario.

Doch das hier ist kein Film-Set. Es ist ein Teil der Horror Nights, zu Deutsch Horrornächte, dem Halloween-Gruselspaß im Europa-Park, die noch bis zum 1. November immer abends stattfinden. In diesem Jahr hat der Nightgrabber, eine Figur aus Albträumen, den Park übernommen. Mehr als 180 Schauspieler und sechs Maskenbildner sorgen dafür, dass die Endzeit-Vision Wirklichkeit wird. Damit sich die Schauspieler in die Zombies verwandeln sind unter anderem mehr als 25 Kilogramm Schminke, 65 Liter Filmblut und zehn Liter Spezialkleber notwendig.

Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten aus Holland fünf Häuser zu verschiedenen Themen entwickelt. Neben Zombies und dem Nightgrabber kann man dort auf Werwölfe, schreckliche Clowns, Hexen oder riesige Spinnen treffen.

Nach der August ist der Oktober der stärkste Monat

Ein Stückchen weiter versperren hohe Zäune den Weg. Vorbei an einem verlassenen Lastwagen geht es hinein. Erst ist es kurz dunkel. Dann blickt man auf sterile Korridore, das Labor. Auf einmal öffnet sich eine Tür. „Halt bleiben Sie stehen!“ Eine Frau in einem weißen Arztkittel winkt hektisch mit den Händen. Die Ärzte hier haben versucht, Zombies mit Musik zu kontrollieren. Vergebens. „Hier ist ein Experiment schief gegangen!“, schreit sie. Doch von Kontrolle keine Spur. In den Versuchslaboren beugen sich die Monster über die Wissenschaftler. Ab und zu fällt das Licht aus – und plötzlich steht so ein sabberndes Ungeheuer vor einem.

„Nach dem August ist der Oktober der stärkste Monat“, sagt Michael Mack. Er ist der Sohn von Europa-Park-Geschäftsführer Roland Mack und dessen designierter Nachfolger. Im Park ist er unter anderem für das Entertainment-Programm verantwortlich. „Daran haben auch die Horror Nights einen großen Anteil“, sagt er.

Immerhin: In diesem Jahr finden sie bereits zum achten Mal statt. Bis 2012 wurden die Horror Nights immer in Zusammenarbeit mit Sänger Mark Terenzi veranstaltet. In der Saison 2013 folgte die Trennung. Seither wird die Show nur noch unter dem Namen Horror Nights veranstaltet.

Mit „Spook me!“ präsentiert der Freizeitpark zum ersten Mal ein eigenes Musical

Natürlich ist Halloween im Europa-Park nicht nur etwas für Erwachsene. Ganz mutige Kinder ab zehn Jahren können sich in das schauerliche Geisterhaus „Lost Souls“ wagen – in einer abgeschwächten Version der Horrorhäuser jagen die Darsteller den Tagesbesuchern eiskalte Schauer über den Rücken. Außerdem präsentiert der Freizeitpark mit „Spook me!“ zum ersten Mal ein eigenes Musical.

Verantwortlich dafür war Thomas Mack, der zweite Sohn von Roland Mack. „Damit geht ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung.“ Der Besuch des Musicals ist übrigens im Parkeintritt enthalten.

Immer freitags und samstags öffnet ab 23 Uhr dann auch noch der Vampire’s Club im griechischen Tempel. Dann gibt es von gruseligen Barkeepern rot-dampfende Getränke in Spritzen. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich noch die aktuelle Show „Circus“ von DJ Bobo anschauen. Natürlich auch auf Halloween gemacht. Insgesamt gibt der Schweizer zehn Shows im Europapark.

www.horror-nights.de