Wer einen solchen Pracht-Bierbauch sein Eigen nennen will, muss ordentlich Durst haben. Ein Foto: PeJo/Fotolia

Der Bierbauch kommt von den vielen Kalorien im Bier,sagt man. Falsch? Es ist ein Gemisch aus Hormonen, Alkohol, Kalorien und zu viel Essen, was zur Plauze führt.

Stuttgart - Plauze, Wampe, Kugel, Wamst, Speckwulst. Die Umschreibungen für das männliche Abdomen sind wenig schmeichelhaft. Der lateinische Begriff meint in der Medizin den Bereich des Rumpfes zwischen Brustkorb und Becken. Das Ego des Mannes hängt nicht unwesentlich am Bauchumfang. Doch was hat der mit Bier zu tun?

Dickmacher: Hormone im Hopfen und in der Hefe

Ein üppiger Bierkonsum schlägt sich nicht nur in den Leberwerten nieder, sondern auch am Bauch nieder. Der Bierbauch kommt allerdings nicht von zu viel Kalorien im Hopfengebräu. Ein Liter Bier enthält 400 bis 500 Kilokalorien (kcal) – relativ wenig im Vergleich zu lieblichem Weißwein (1000 kcal) oder Likör (1500 kcal). Er wird vor allem durch weibliche Sexualhormone wie Daidzein und Genistein im Hopfen verursacht. Diese werden auch in der Mast verwendet, um Rinder, Kälber und Hähnchen schnell fett zu bekommen. Was auch beim Mann prima funktioniert. Von Seiten der Hefe kommen Hormone wie Östrogen hinzu, dass in auch den weiblichen Eierstöcken gebildet wird. Regelmäßiger Bierkonsum kann deshalb zu einem Brustansatz führen.

Und noch etwas: Durch die Kohlensäure und den Alkohol im Bier wird die Produktion von Magensäure angeregt. Was wiederum zu einem verstärkten Hungergefühl führt. Den Bierbauch futtert Man(n)/Frau sich buchstäblich an. Wer will schon bei einem kühlen Weizenbier auf eine deftige, kalorienreiche Brotzeit verzichten?

Alkohol macht dick

Da nicht aller Alkohol vom Organismus verarbeitet wird, lagert er sich in den Fettspeichern ab und erweitert das Bauchvolumen. Wer alkoholfreies Bier trinkt, geht nicht nur in Sachen Führerschein auf Nummer sicher. Er kann – ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung vorausgesetzt – auch mit einem ansehnlichen Abdomen glänzen.