Bei der großen Demonstration der Bildungsplangegner am vergangenen Sonntag haben wieder rechtsextreme Gruppen mitdemonstriert. Als sich die Initiatorin der „Demo für alle“ auf Facebook von der NPD distanzieren will, schlägt ihr harsche Kritik von vielen Bildungsplangegnern
Stuttgart - Die hitzige Debatte um mehr sexuelle Vielfalt im Land wird nicht nur von Demonstranten auf den Straßen, sondern auch im Netz geführt. Die Veranstalter der sogenannten „Demo für alle“ gegen die Pläne der grün-roten Landesregierung betonen weiterhin, mit Rechtsextremen nichts zu tun zu haben.
Der SWR hatte nach der letzten Veranstaltung am vergangenen Sonntag einen Beitrag in der „Landesschau“ gesendet, der über rechte Gruppen in den Reihen der Demonstranten berichtete. Die Bildungsplangegner riefen ihre Anhänger öffentlich dazu auf, den Beitrag als tendenziöse Berichterstattung beim Rundfunkrat zu rügen. Der SWR nahm den Beitrag kurz aus dem Netz um die Überschrift zu ändern. Mittlerweile ist er wieder online verfügbar. Nachdem sich Bildungsplangegner von der NPD Ostalbkreis distanziert hatten, zogen sie nun den Unmut vieler Facebook-Nutzer auf sich.
Die Facebook-Seite der Bildungsplangegner erhärtet den Verdacht des SWR, dass mehr Akzeptanz für Rechtsextreme unter den Anhängern der „Demo für alle“ herrscht, als deren Veranstalter zugeben wollen. Als sich Hedwig Freifrau von Beverfoerde, Initiatorin der Demos, dort von der NPD distanzierte, hagelte es kritische Kommentare. Die meisten solidarisieren sich mit den Nationalisten. Nur etwa ein Dutzend Nutzer stärkt Beverfoerde den Rücken.
Da heißt es zum Beispiel: „Wir sind doch ein Volk! Und wenn es doch um ein einziges Thema geht, dann ist es doch völlig egal, welche Gruppierungen mitlaufen. Diese elende Spalterei von Seiten der Organisatoren ist ekelhaft!“, schreibt ein Kommentator. „Wenn mal alle, die national und konservativ eingestellt sind, zusammenhalten würden, wären wir ein starkes Bündnis“, bemängelt eine Bildungsplangegnerin, der etliche nationalistische Facebook-Seiten gefallen. 34 Nutzern gefällt ihr Kommentar. Kristina Böker, Redaktionsleiterin der „Landesschau“, sieht keinen Grund, sich von ihrer Berichterstattung zu distanzieren. „Wir sehen in dem Beitrag keine Programmgrundsätze verletzt“, sagt sie und kündigt an, den Bericht wieder online zu stellen.