Das Schloss Monrepos ist seit drei Jahren der Rahmen der Home-and-Garden-Messe. Und es ist eine Gelegenheit, die Räume besichtigen zu können. Foto: factum/Bach

Die Home-and-Garden-Messe beim Schloss Monrepos in Ludwigsburg zeigt Gartentrends – und ermöglicht auch spannende Einblicke in Schloss und Weingut der Herzogsfamilie.

Ludwigsburg - Der Herzog Michael von Württemberg ist ein herzlicher, bescheiden auftretender Mensch – und setzt damit die Familientradition fort. Auch der letzte König Wilhelm II. hat freundlich auf der Straße gegrüßt. Und so freut sich der Verwalter des Weinguts beim Schloss Monrepos, dass wieder viele Besucher in „seinen“ Garten kommen. Die Veranstalter gehen, wie im Vorjahr, von gut 16 000 aus.

Anlass ist seit Donnerstag die Home-and-Garden-Messe, die mit 149 Ausstellern rund um das Seeschlösschen so groß ist wie nie, seit sie 1999 in Ludwigsburg residiert. Das Wetter ist wechselhaft, aber der sonnige Sonntag rettet die Bilanz. Das freut auch den Herzog, der seit drei Jahren zur Messe auch das Schloss öffnet, das sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Begrüßung im Rokoko-Stil auf den Schlosstreppen

Und so laden festlich gekleidete Conférenciers im Rokoko-Stil auf den Treppen die Besucher zum Schlendern im Schloss ein, während nebenan beim „Trendwalk“ spannende Produkte der Ausstattungsmesse präsentiert werden. Im Schloss wird dazu, umgeben von edlen Tapeten und Marmorbüsten, viel Schmuck angeboten. Von der Terrasse genießt man einen herrlichen Seeblick, der auch den Herzog Carl Eugen 1764 begeistert haben muss.

Wem nach mehr adeliger Kulisse ist, der nutzt die auf der Gartenmesse angebotenen Führungen ins herzogliche Weingut. Hier reifen in Barrique-Eichenfässern aus dem Familienwald bei Ilsfeld edle Rotweine, die etwas weniger exklusiven Rebensäfte in 9000-Liter-Holzfässern. Christine Zierhut, die seit 20 Jahren die Führungen organisiert, ist zufrieden: „Bei Home and Garden ist der Andrang immer sehr groß.“

Auch die Verkostung der Tropfen lohnt sich – schließlich entscheidet der Herzog Michael selbst mit, wenn die neuen Cuvée-Rotweine kredenzt werden. Die historische Kulisse bildet sozusagen den Rahmen für die große Gartenmesse. Die noch einmal erhöhte Zahl an Ausstellern bietet eine kaum überschaubare Zahl an Angeboten. So werden unter der Überschrift Kulinarik etwa Balsamico-Essig mit Mango- oder Himbeergeschmack zum Probieren präsentiert. Auch Trüffel-Butter oder Honigsenf-Aufstriche sollen den Gaumen locken. Doch an sich geht es um Garten- und Innendekoration.

Outdoor-Küchen: eher etwas für den großen Geldbeutel

Hier ist offenbar ein großer Trend die Outdoor-Küche, die aber doch eher was für den großen Geldbeutel ist: 8000 Euro kostet eine Rundum-Sorglos-Kochzeile, die alles kann, vom Grill bis zu gedünstetem Gemüse. „Wer nicht so viel bezahlen will, kann die kleinere Variante nehmen“, erklärt Jochen Gruschke an einem Stand. Das dürfte bei den Kunden, die sich eine Auswahl an Whirlpools für den Garten zeigen lassen, aber eher keine große Rolle mehr spielen. Die Messer Home and Garden ist gleichwohl nicht nur etwas für Gutbetuchte – viele originelle Accessoires werden angeboten, von Metallfiguren bis ausgefallenen Sitzmöbeln. Und dazu viel Künstlerisches. Denn wer sich Kunst in den Garten oder ins Haus stellt, hebt sich ab. Diese Gelegenheit der Präsentation nutzen Künstler seit einigen Jahren, lokale wie überregionale. Lioba Siemers etwa, deren Atelier in der Nähe von München liegt, hat sich auf Landschafts- und Naturdarstellungen konzentriert. „Die Messe ist für mich eine Schnittstelle, bei der ich Naturliebhaber treffe“, sagt sie. Auch Renate Leidner aus Vaihingen an der Enz nutzt die Gelegenheit – und freut sich, wenn die Messebesucher später in ihrem Atelier vorbeischauen.

„Viele suchen nach etwas Außergewöhnlichem, das können wir bieten“, sagt Leidner. So findet jeder bei der Messe etwas für seine Bedürfnisse. Und wer nichts kauft, verbringt einige entspannte Stunden in des Herzogs schönem Schlossgarten.