Die Bauarbeiten in Holzgerlingen gestalten sich schwieriger als gedacht. Foto: factum/Bach

Beim Ausbau der Schönbuchbahn gibt es neue Probleme. Der Untergrund der Baustelle in Holzgerlingen hat sich als härter als gedacht erwiesen. Und dann gab es auch noch Messfehler.

Böblingen - Der Ausbau der Schönbuchbahn stößt auf immer wieder neue Hindernisse. Hatte sich der Baubeginn im Sommer noch wegen der Umsiedlung von Zauneidechsen verzögert, machen jetzt die Arbeiten in Holzgerlingen Probleme. Wie der Zweckverband Schönbuchbahn mitteilt, musste der Einsatz einer Felsflächenfräse um gut eine Woche verlängert werden. Dieses Gerät fräst das harte Gestein am Boden des Trogs nahe der Geschwister-Scholl-Straße ab. Wegen eines Messfehlers sei aber „an manchen Stellen zu wenig Gestein abgeschliffen“ worden, sagt Dusan Minic, der Sprecher des Böblinger Landratsamts. Dies habe ein Vermessungstechniker bei einer Kontrolle festgestellt. Deshalb habe die Fräse einige Teilflächen erneut bearbeiten müssen. Erst am vergangenen Freitag konnten die Arbeiten beendet werden – vorerst.

Schwierig sei die Arbeit auch, weil das Gestein sehr hart sei, so dass es zu einem hohen Materialverschleiß komme, erklärt Minic. Dies führe zu häufigen ungeplanten Unterbrechungen, um den Meißel der Fräse auszutauschen, schreibt auch der Zweckverband in einer Presseerklärung. „Das ist höchst ärgerlich und macht uns eine zeitlich präzise Einsatzplanung für die Fräse unmöglich“, heißt es dort. Denn fest steht: die Fräse muss demnächst noch einmal anrücken. Eigentlich war dies für die erste Dezemberwoche geplant. Ob der Zeitplan eingehalten werden könne, das sei noch nicht klar, so Dusan Minic.

Auch der Staub macht Probleme

Informationen über die zusätzlichen Kosten, die durch den verlängerten Einsatz der Felsflächenfräse anfallen, lagen dem Sprecher des Landratsamts noch nicht vor. Hinzu kommt: die Arbeiten mit diesem Gerät waren ursprünglich gar nicht vorgesehen gewesen. Bei den unmittelbar vor Baubeginn durchgeführten Bohrarbeiten war allerdings aufgefallen, dass der Untergrund am Boden des Trogs härter ist als zunächst angenommen. Deshalb konnte man das ursprünglich geplante Vorgehen, den Fels mithilfe einer Raupe zu lösen, nicht in die Tat umsetzen.

Auch beim Umgang mit dem beim Einsatz der Fräse entstehenden Staub gibt es Probleme. Geplant war, ein Hohlstrahlrohr der Feuerwehr einzusetzen, das einen Wasserschleier erzeugt und so den Staub bindet. Allerdings habe der Wasserdruck dazu nicht ausgereicht, so der Zweckverband, weshalb sich der gewünschte Effekt nicht in vollem Maße eingestellt habe. Eine Baufirma soll nun nach einer Lösung suchen. Möglicherweise könne man vor Ort Pumpen zur Erhöhung des Wasserdrucks einsetzen, heißt es weiter. Sollte das nicht funktionieren, könne man eventuell eine noch zu bauende Eigenkonstruktion mit Düsen an der Fräse anbringen.

An anderer Stelle schreiten die Arbeiten an der Schönbuchbahn dagegen voran. So bereite man in Böblingen derzeit das Aufstellen der Masten für die Elektroleitungen entlang der Schönbuchbahn-Strecke vor, und zwischen Holzgerlingen und Dettenhausen würden von Ende des Jahres an Büsche und Sträucher zurückgeschnitten, so der Zweckverband Schönbuchbahn.