Die Härchen der Raupe können gesundheitsschädlich sein. Foto: Imago/Robert Poorten

Holzgerlingen warnt vor den gefährlichen Raupen und ruft zur Vorsicht auf – besonders beim Besuch des Waldfriedhofs.

Trotz der alljährlichen Frühjahrsbekämpfung erweist sich der Eichenprozessionsspinner in Holzgerlingen in diesem Jahr als besonders hartnäckig. Das teilt der städtische Pressesprecher Dirk Hamann mit. Wie Reiner Mikolaj, Leiter des städtischen Bauhofs, sagt, sei der Befall in diesem Sommer auffallend stark – selbst am Waldfriedhof seien Nester der Raupen entdeckt worden. Die Gründe für das ungewöhnlich starke Auftreten des Schädlings seien noch unklar. Eine Fachfirma sei inzwischen beauftragt worden, um die Nester der Raupen abzusaugen.

 

Eine weitere Bekämpfung durch Spritzmittel ist in den Sommermonaten nicht erlaubt – aus Rücksicht auf andere, nützliche Insekten, die dadurch ebenfalls geschädigt würden. Reiner Mikolaj mahnt zur Vorsicht, betont aber, es bestehe kein Grund zur Panik. Ein achtsamer Umgang sei aber wichtig.

Der Eichenprozessionsspinner stellt für Menschen ein Gesundheitsrisiko dar. Die Raupen tragen feine Brennhaare, die beim Kontakt mit der Haut oder den Atemwegen Reizungen, allergische Reaktionen oder sogar Bindehautentzündungen auslösen können.

„Um sich vor dem Eichenprozessionsspinner zu schützen, sollten Sie auf jeden Fall den Kontakt mit Raupen und Gespinsten vermeiden. Beim Friedhofsbesuch zu empfehlen ist zudem das Tragen von langer Bekleidung und geschlossenem Schuhwerk“, so Bürgermeister Ioannis Delakos (parteilos). Auch Kinder und Tiere sollten von befallenen Bäumen ferngehalten werden. Gemeinsam mit Forstrevierleiter Achim Klausner will die Stadt weitere Maßnahmen prüfen, um den Schädling nachhaltig einzudämmen.

Die Stadt Holzgerlingen informiert über aktuelle Entwicklungen auf ihrer Website und bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit bei Spaziergängen und Waldbesuchen.

Tipps zum Schutz gegen die gefährlichen Raupen

Kein Kontakt
Der direkte Kontakt mit Raupen und Gespinsten ist zu vermeiden.

Kühlen
Nach Kontakt mit den Brennhaaren sollte die Haut mit kaltem Wasser gekühlt werden, gegebenenfalls auch mit menthol- oder aloehaltigen Cremes.

Waschen
Nach Aufenthalten im Wald sollten Kleidung und Haare gründlich gewaschen werden.

Kinder und Haustiere
sollen befallene Bereiche unbedingt meiden.