Eine Stimmung wie im Triathlon-Mekka Roth ist überwältigend. Ludwigsburg ist davon noch entfernt. Foto: dpa

Neben dem ungewohnten Schwimmen im Neckar schreckt viele Sportler das üppige Startgeld für den ersten Ludwigsburger Triathlon ab. Jetzt hat Organisator Roy Fischer reagiert, um zu retten, was noch zu retten ist.

Ludwigsburg - Es ist eine zähe Angelegenheit. Stand Montagmittag wollen laut Teilnehmerliste 211 Sportler beim ersten Ludwigsburger Triathlon am 29. Mai an den Start gehen. Dazu 16 Staffeln. Das sind weniger als erwartet. Roy Fischer, der den Dreikampf zu Wasser, auf dem Rad und in Laufschuhen mit den Schwimmern des SV08 organisiert, schraubt wegen dieser schwachen Resonanz seine Ambitionen auf einen „Hauch von Abenteuer-Triathlon à la Hawaii“ um einige, auch selbstkritische, Drehungen zurück.

Dabei war der Tiefpunkt für seine Pläne, „die Triathlon-Veranstaltung in der Region“ zu werden, Mitte April erreicht. Da habe er die „Reißleine gezogen“, sagt der 51-Jährige, der mit einem viel größeren Zuspruch auch den City-Lauf in Ludwigsburg veranstaltet. Damals waren kaum mehr als 100 Männer und Frauen der Ankündigung von Stimmungsnestern, Zuschauerspalieren und Nudelparty gefolgt und hatten ihr Startgeld überwiesen. Es habe gedroht, lächerlich zu werden, räumt Fischer ein.

Athleten stören sich an hohen Startgeldern

Einige Athleten begründeten ihren Verzicht ganz unverhohlen: 89 Euro als Startgeld für eine olympische Distanz seien schlicht zu viel, hätten „etwa 10 bis 20 Leute“ per Rückmeldung über Facebook und Co. kundgetan, sagt Fischer. Also korrigierte er, was wohl einmalig in der Szene ist, die Startgebühren nach unten: Statt 89 kostet die längere Strecke des Ludwigsburger Triathlons nun 69 Euro, die Sprint-Distanz statt 59 noch 39 Euro. Damit liegt das Meldegeld über die kürzere Strecke zwar immer noch höher als bei vergleichbaren Rennen in Waiblingen oder Steinheim, die in der vergangenen Woche stattfanden, aber der kostspielige Busshuttle vom Start am Hohenecker Neckarufer zum Ziel am Ludwigsburger Marktplatz oder die Nudelparty am Vorabend des Wettkampfs blieben erhalten, verspricht Fischer.

Auf seiner Homepage www.ludwigsburger-citytriathlon.de entdeckt man neuerdings einen geläuterten Organisator: „Wir wollen mit dieser Entscheidung ein Zeichen setzen, dass wir auf die Athletenmeinung hören und dass es uns wichtiger ist, möglichst vielen Teilnehmern einen Start zu ermöglichen. Das soll am (zu) hohen Preis nicht scheitern.“

Der Endspurt im Kampf um die Starter hat begonnen

Finanziell, glaubt Fischer, werde der erste Triathlon in Ludwigsburg aller Voraussicht nach ein „überschaubares Defizit“ ergeben. Dabei setzt Fischer darauf, dass sich bis zum Meldeschluss am Pfingstmontag 400 Starter für das Rennen über den durchaus attraktiven Parcours erwärmen. „Wir werden ein blaues Auge kriegen“, sagt der ehemalige Bundesliga-Starter, „aber eine Absage ist kein Thema.“

Auch Volker Heyn, der Co-Organisator aufseiten der Schwimmer, hält eine Absage für „unsinnig“, die meisten Kosten seien bereits entstanden. Nun laute die Devise: „Wir müssen um jeden Starter kämpfen.“