Die Erntemenge der 36 Weingärtnergenossenschaften liegt bei weniger als 50 Millionen Litern. Foto: factum/Weise/Andreas Weise/factum

In Württemberg haben die genossenschaftlichen Weingärtner die kleinste Erntemenge der vergangenen 30 Jahre eingebracht. Regional sind die Zahlen jedoch sehr unterschiedlich.

Cleebronn - Hohe Qualität, geringe Ausbeute: Die genossenschaftlichen Weingärtner in Württemberg haben die kleinste Erntemenge der vergangenen 30 Jahre eingebracht. Bei der Weinlese seien etwa 25 Prozent weniger Trauben geerntet worden als im Schnitt der zurückliegenden zehn Jahre, teilte der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband am Mittwoch in Cleebronn (Kreis Heilbronn) mit. Der BWGV repräsentiert zwar nur 70 Prozent aller Winzer in Württemberg, man könne die Zahlen aber „grob“ auch auf alle anderen übertragen, sagte ein Sprecher des Verbandes.

Die Qualität der Trauben mit sehr guten Oechsle-Werten sei in diesem Jahr allerdings hervorragend. „Die Weinliebhaber können sich sehr auf den Jahrgang freuen“, erklärte BWGV-Präsident Roman Glaser.

Regional sind die Zahlen sehr unterschiedlich

Die Erntemenge der 36 Weingärtnergenossenschaften in Württemberg liegt dieses Jahr bei weniger als 50 Millionen Litern, im Vorjahr waren es noch 63,5 Millionen Liter gewesen. Regional sind die Zahlen jedoch sehr unterschiedlich. Als Ursache für den schwachen Ertrag nannte der Verband Frostschäden, niedrige Temperaturen während der Blüte, Trockenheit im Sommer sowie die sehr hohen Temperaturen und warmen Winde kurz vor und während der Lese.

BWGV-Chef Glaser glaubt, dass die Genossenschaften der Weingärtner von der Corona-Krise im Unterschied zu anderen Branchen profitieren könnten. „Die Corona-Pandemie könnte zu einer erneuten Renaissance von Genossenschaften führen“, meinte Glaser. „Die Menschen merken jetzt, wie wichtig und wertvoll regional tätige Unternehmen sowie vor Ort erzeugte Produkte und Dienstleistungen sind.“