Der Bund will Anreize schaffen, damit mehr Bürger vom Auto auf Busse und Bahn wechseln. Foto: dpa-Zentralbild

Drei Modellstädte im Südwesten - Herrenberg, Reutlingen und Mannheim - sollen neue Ideen für einen attraktiveren Nahverkehr mit Bussen und Bahnen testen. Sie erhalten dafür mehr als 50 Millionen Euro vom Bund.

Berlin - Wegen der Luftverschmutzung in deutschen Städten will der Bund neue Ideen für einen attraktiveren Nahverkehr mit Bussen und Bahnen voranbringen. Drei Modellstädte im Südwesten - Herrenberg, Reutlingen und Mannheim - erhalten mehr als 50 Millionen Euro. Insgesamt sollen Projekte in bundesweit fünf Modellstädten bis 2020 mit in Summe bis zu 130 Millionen Euro gefördert werden, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und seine Umweltkollegin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag in Berlin sagten.

Getestet werden in den Städten, zu denen auch Bonn und Essen gehören, unter anderem günstigere ÖPNV-Tarife, erweiterte Liniennetze und eine dichtere Taktung von Bus und Bahn. Die Projekte sollen bei Erfolg auch mögliche Modelle für andere Städte mit hoher Luftverschmutzung sein. Die Städte werden von Fachleuten des Bundesumweltministeriums und des Verkehrsministeriums begleitet und der Erfolg oder Misserfolg der Maßnahmen erstmals im Sommer 2019 analysiert.

In der Streitfrage von technischen Umrüstungen älterer Diesel, die maßgeblich an der Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid teilhaben, stellten beide Minister eine Verständigung in der Bundesregierung in Aussicht. Schulze erneuerte ihre Forderung nach solchen Umbauten an Motoren, Scheuer bekräftigte seine Bedenken. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Entscheidung bis Ende September angekündigt.