Rund 9000 Menschen arbeiten in Baden-Württemberg als Omnibusfahrer. (Symbolbild) Foto: imago/Jochen Tack/Jochen Tack

Busunternehmer in Baden-Württemberg verlangen mehr finanzielle Hilfe vom Land und einheitliche Regeln. Die Firmen geraten aufgrund hoher Dieselkosten unter Druck.

Um die Folgen der hohen Dieselpreise bewältigen zu können, fordert der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) mehr finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand. „Es gibt keine landesweite Regelung“, kritisierte Geschäftsführer Witgar Weber am Freitag in Ludwigsburg. Manche Landkreise hätten das Thema erkannt. Anderenorts seien die Unternehmen Bittsteller. Der öffentliche Busverkehr wird in vielen Fällen von privaten Unternehmen im Auftrag der Landkreise erbracht.

Weber kritisierte, dass es bei der Frage keine landesweite Lösung gegeben habe. Das Verkehrsministerministerium hatte immer wieder auf die Zuständigkeit der Kreise verwiesen. Der WBO-Geschäftsführer sagte: „Die Ticketpreise werden von der öffentlichen Hand gemacht.“ Die Busbranche könne die gestiegenen Kosten daher nicht einfach an die Kunden weitergeben. Die Ticketpreise müssten sicherlich steigen, wenn man nur das bisherige Angebot aufrechterhalten wolle. Sei dies nicht der Fall, müsse das Angebot reduziert werden.

Wenn das Land den Nahverkehr ausbauen wolle, müsse der Staat auch die Mittel dafür bereitstellen, sagte Weber. Die Branche mit ihren rund 9000 Fahrern im Südwesten klagt über Nachwuchsmangel. „Bei den Fahrern herrscht Notstand.“ Die Kosten für eine Ausbildung seien äußerst hoch. In Deutschland koste der Busführerschein 10.500 Euro und dauere ein Jahr. In Österreich hingegen müsse man nur 3500 Euro bezahlen und dann habe man die entsprechende Fahrerlaubnis nach acht Wochen in der Tasche.