Trauer um eine Joggerin aus Endingen: Die Polizei will den Fall aufklären. Foto: dpa

Zwei ermordete Frauen, viele Spuren, keine Täter. Die Polizei Freiburg sucht nach einem entscheidenden Fingerzeig. Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt es bisher nicht. Hoffnung liegt auf verwertbaren DNA-Spuren - und „Aktenzeichen XY - ungelöst“.

Endingen/Freiburg - Nach den Morden an einer Studentin in Freiburg und einer Joggerin im nahegelegenen Endingen ist die Polizei bei der Tätersuche nicht weitergekommen. „Es gibt keine heiße Spur, keinen Tatverdacht und keinen Hinweis, ob die beiden Taten zusammenhängen“, erklärte am Mittwoch ein Sprecher der Ermittler im Endinger Gewaltverbrechen. In einem Waldstück zwischen der kleinen Stadt und dem Nachbarort Bahlingen war vor sechs Tagen die Leiche einer jungen Frau gefunden worden. Die 27-Jährige wurde sexuell missbraucht und getötet. Am Donnerstag ist in ihrer Heimatgemeinde eine Trauerfeier geplant; später soll die Frau in engstem Familienkreis beigesetzt werden.

Einige Hoffnung setzen die Ermittler auf die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY - ungelöst“, die sich am Mittwochabend mit dem Fall beschäftigen sollte. „Wenn wir nicht hoffen würden, dass uns das weiterbringt, würden wir diesen Schritt nicht gehen“, sagte der Polizeisprecher weiter. Erste Angaben zu den dort eingehenden Hinweisen soll es am Donnerstagmorgen geben.

Die Ermittler suchen nach einem Laufschuh

Ob es verwertbare DNA-Spuren an der Leiche oder der Kleidung der 27-Jährigen gibt, ist noch offen. Sollte es solche Spuren geben, könnten diese mit denen des Freiburger Frauenmordes abgeglichen werden. „Das geht dann relativ schnell.“ Die Sonderkommission „Erle“ gehe momentan rund 360 Spuren und Hinweisen nach, so der Sprecher.

Die Ermittler suchen außerdem noch nach einem Laufschuh der 27-Jährigen. Trotz intensiver Suche sei dieser Schuh, den das Opfer am Tattag getragen hatte, bislang nicht gefunden worden, hieß es.

Zur Todesursache hüllte sich die Polizei aus taktischen Gründen weiter in Schweigen. Auch zur Frage, ob Fund- und Tatort identisch waren, gab es am Mittwoch keinen Kommentar. Die Spurensuche auf dem Waldstück, in dem die Leiche der jungen Frau entdeckt worden war, war am Dienstag abgeschlossen worden.

Im Fall der Mitte Oktober in Freiburg vergewaltigten und getöteten Studentin tritt die zuständige Sonderkommission ebenfalls auf der Stelle. „Wir setzen auf regionale Hinweise“, sagte eine Sprecherin. Auf dem Körper der Frau war zwar verwertbare DNA gefunden worden - identisch mit der auf einem in der Nähe gefundenen Fahrrad eines Unbekannten. Eine Spur zum Täter gibt es dennoch nicht. Mehr als 1000 Spuren würden bearbeitet, rund 940 Menschen seien vernommen worden. Inzwischen hätten mehr als 190 Männer freiwillig eine Speichelprobe abgegeben. „Die Bereitschaft ist sehr groß.“

Die Frau war ertrunken - ob sie nach der Vergewaltigung ertränkt wurde, oder ob sie bewusstlos in den Fluss geworfen wurde und dann ertrank, ist unklar. „Solange wir den Täter nicht haben, wird sich das nicht klären lassen“, sagte die Sprecherin.