Ein Bauzaun sperrt das Foto: Ströbele

Die Investoren der Golf-Übungsanlage hoffen, im März mit dem Bau am Neckarufer beginnen zu können.

Hofen - Im November hätten die ersten Golfbälle quer über die neue Übungsanlage auf den Wagrainäckern fliegen sollen. Doch von einer Driving Range, Wassergräben und Bunkern ist am Neckarufer weit und breit noch nichts zu sehen.

Bis April vergangenen Jahres hätte dies noch nicht einmal für große Verwunderung gesorgt. Seit 2007 wurden von Seiten des Investors immer wieder Termine für die Einweihung der Anlage genannt, aber auch immer wieder verschoben beziehungsweise nicht eingehalten.

Letztlich schien das Projekt zu scheitern, doch der Investor fand Interessenten, die ihm seine Firma Citygolf-Stuttgart GmbH samt Baugenehmigung für die Übungsanlage abkauften. Diese neue Investorengruppe trat dann im Juni vergangenen Jahres vor die Presse. Zu diesem Zeitpunkt waren die neuen Verantwortlichen der Citygolf-Stuttgart GmbH noch frohen Mutes, im November den ersten Abschlag auf dem rund 1,5 Hektar großen Gelände feiern zu können. Doch in den folgenden Wochen und Monaten sorgten die Investoren mit ihrer Übungsanlage eher für Negativschlagzeilen. Geschäftsführer sowie Architekt wechselten, und sogar eine Anzeige von der Stadt flatterte im August ins Haus – wegen Sachbeschädigung. Beim Einrichten der Baustelle für die Übungsanlage wurden auf dem Areal unerlaubt 14 Bäume gefällt. „Da kann ich nur staunen“, sagte Umweltbürgermeister Matthias Hahn wenige Tage nach der Tat. „Mir fehlt dafür jegliche Erklärung.“ Eigentlich hätte kein Baum abgeholzt werden dürfen, so Hahn. „Die Ermittlungen laufen noch“, bestätigt Polizeisprecherin Sybille Ahlborn auf Nachfrage. Es liege wohl eine Ordnungswidrigkeit gegen das Naturschutzrecht vor und vielleicht auch ein Verstoß gegen den Artenschutz. Letzteres werde geprüft. Noch im Januar soll ein Gutachten fertig sein, das offene Fragen klären soll. Matthias Hahn geht davon aus, dass die Citygolf-Stuttgart GmbH eine Firma mit der Einrichtung der Baustelle beauftragt hat, die wiederum einen Subunternehmer für diese Arbeiten eingesetzt hat. Diese Firma müsse sich wohl für das Fällen der Bäume verantworten. Nach diesem Vorfall inspizierten Mitarbeiter der Stadt das künftige Golf-Gelände und stießen dabei auf eine Kolonie einer streng geschützten Eidechsen-Art. Ein Gutachter wurde eingeschaltet, und das Projekt lag erst einmal auf Eis. „Den Tieren muss ein ordnungsgemäßer Lebensraum zugewiesen werden“, erklärt Hahn. Es sei aber eine Lösung in Sicht. Das hätten mehrere Gespräche mit den Investoren ergeben. Erst letzte Woche habe man sich getroffen.

Der Zaun soll dauerhaft stehen bleiben

Ein noch zu klärender Punkt sei die Sache mit dem Ballfangzaun, so Hahn. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass der Zaun umgelegt werden kann, wenn die Übungsanlage abends ihren Betrieb einstellt. In direkter Nachbarschaft zum Landschaftsschutzgebiet sei das wichtig, damit sich keine Tiere darin verfingen, sagte Hahn im August. Das gehe nicht, heißt es jedoch von Investorenseite. Denn nach Ansicht von Experten solle der Zaun – wenn er denn erst einmal errichtet sei – am besten auch dauerhaft dort stehen bleiben. Aber das seien nur noch Kleinigkeiten, die erledigt werden müssten, so einer der Investoren. Hahn geht davon aus, dass die fehlenden Details in den nächsten drei Wochen erledigt sind und dann von Investorenseite ein Änderungsantrag zum Baugesuch eingereicht werde. „Dann werden wir schauen, wie schnell es vor Ort weitergeht“, sagt Hahn. Bei der Citygolf-Stuttgart GmbH hofft man, dass im März mit dem Bau begonnen werden kann.