Auf diesem Videostandbild der Thai Navy Seals ist ein Jugendlicher einer Fußballmannschaft, die in einer Höhle in Thailand eingeschlossen ist, zu sehen, der von einem Navy Seal versorgt wird. Foto: Royal Thai Navy Facebook Page/AP

Auch die Fußball-Welt bangt mit der in einer Höhle eingeschlossenen Jugend-Mannschaft aus Thailand. FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Spieler nun zum WM-Finale eingeladen - doch die Befreiung ist kompliziert.

Mae Sai/Hamburg - Wenn, ja wenn alles gut geht, sitzen am 15. Juli zwölf junge und sehr, sehr glückliche Fußballer mit ihrem Trainer auf der Tribüne im Luschniki-Stadion. Denn FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die immer noch in einer überschwemmten Höhle in Thailand eingeschlossene Mannschaft nun zum WM-Finale eingeladen. Auch Stars wie Jürgen Klopp berührt das Schicksal der Jungen, der Teammanager vom FC Liverpool sprach ihnen in einer Videobotschaft Mut zu.

„Wenn, was wir alle hoffen, die Spieler in den kommenden Tagen wieder mit ihren Familien vereint sind und ihre Gesundheit das Reisen zulässt, würde die FIFA sich freuen, sie beim Finale der Weltmeisterschaft 2018 als ihre Gäste zu begrüßen“, schrieb Infantino in einem Brief an den thailändischen Fußball-Verband. Genau wie der Rest der Fußball-Welt wünscht sich auch der FIFA-Chef ein gutes Ende des Dramas: „Ich hoffe aufrichtig, dass sie uns beim Finale begleiten können.“ Dies wäre „zweifellos ein wundervoller Moment der Verbundenheit und des Feierns“.

Klopp lässt Videobotschaft aufnehmen

Klopp wandte sich mit emotionalen Worten an die zwölf Jungen im Alter zwischen elf und 16 Jahren sowie ihren Trainer. „Bleibt stark und seid Euch gewiss, dass wir bei Euch sind“, sagte Klopp in einer Videobotschaft für den US-Sender CNN. „Wir verfolgen alle Nachrichten und hoffen jede Sekunde, dass Ihr wieder Tageslicht sehen werdet. Wir sind alle sehr optimistisch, dass es passieren wird - hoffentlich in Minuten, Stunden oder den nächsten Tagen“, sagte Klopp und zitierte das Vereinsmotto des Champions-League-Finalisten: „You’ll never walk alone“.

Auch Brasiliens Ex-Weltmeister Ronaldo zittert mit dem Team, das in der kilometerlangen Tham-Luang-Höhle im Norden Thailands festsitzt. „Es sind schreckliche Nachrichten und die Welt des Fußballs hofft, dass jemand einen Weg finden kann, diese Kinder von dort wegzubringen“, sagte der 41-Jährige. Innenverteidiger John Stones hofft wie der Rest der englischen Nationalmannschaft, dass die Eingeschlossenen gerettet werden können. „Es ist so traurig zu sehen, wo sie sind und wir hoffen, dass sie gesund und munter rauskommen“, sagte Stones vor dem WM-Viertelfinale gegen Schweden (Samstag, 16.00 Uhr).

Helfer kommt ums Leben

Am Freitag war bei der Rettungsaktion ein Helfer ums Leben gekommen. Der Ex-Soldat der thailändischen Militäreinheit Navy Seal sei ertrunken, als er als freiwilliger Helfer im Einsatz gewesen sei, sagte der Vize-Gouverneur der Region Chiang Rai, Passakorn Boonyaluck. Der Mann wollte Sauerstoff in die Höhle bringen, auf dem Rückweg aus der Höhle habe er selbst nicht mehr genug Sauerstoff gehabt.

Die Fußball-Mannschaft und ihr Trainer waren am Montag nach neuntägiger Suche lebend von britischen Tauchern entdeckt worden. Sie wurden mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut. Die endgültige Rettung gestaltet sich aber als kompliziert, da viele Kammern der Höhle überflutet sind. Zudem sei das Zeitfenster „begrenzt“, sagte der Kommandeur der thailändischen Militäreinheit Navy Seal, Apakorn Yookongkaew. Er räumte damit offiziell ein, dass die Jungen nicht das Ende der Monsunzeit abwarten können.