In ungewöhnlich scharfer Form haben die Arbeitgeber Kritik an den Rentenplänen der Union geäußert.

Stuttgart/Berlin - In ungewöhnlich scharfer Form haben die Arbeitgeber Kritik an den Rentenplänen der Union geäußert. Ein Sprecher der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sagte gegenüber den Stuttgarter Nachrichten: "Es wäre ein schwerer Fehler, die Rentenversicherung mit teuren Mehrausgaben für die Mütter- und Lebensleistungsrenten zu belasten." Die gepIante Ausweitung der Mütterrenten würde die Rentenkassen schon im ersten Jahr mit rund sieben Milliarden Euro belasten. "Das hieße unweigerlich, dass der Beitragssatz schon bald wieder steigen müsste", so der Sprecher der Arbeitgeberverbände.

Die Arbeitgeber zeigen zwar Verständnis dafür, dass im Bundeshaushalt kein Spielraum für die höheren Mütterrenten ist. "Das kann aber kein Grund dafür sein, die Beitragszahler stattdessen mit dieser versicherungsfremden Leistung zu belasten." Und weiter: "Es wäre äußerst kurzsichtig, die Rentenausgaben zu erhöhen, nur weil gerade die Rücklagen der Rentenversicherung gut gefüllt sind."

CDU/CSU wollen am kommenden Wochenende ihr Wahlprogramm beschließen. Darin kündigt die Union an, ab 2014 Mütter bei Geburten vor 1992 bei der Rente besser zu stellen. Bei Geburten vor 1992 sollen künftig zwei statt bislang ein Punkt auf dem Rentenkonto gut geschrieben werden. Die Renten der Betroffenen könnten den Plänen zufolge im Westen um etwa 28 Euro im Monat steigen, im Osten um etwa 25 Euro.