Starke österreichische Beteiligung am Flugbetrieb in Stuttgart: Lauda hat binnen eines Jahres rund 1,2 Millionen Fluggäste gewonnen. Foto: dpa/Marijan Murat

Die von der irischen Ryanair übernommene österreichische Fluggesellschaft Lauda hat ein Jahr mit einer Basis in Stuttgart hinter sich. Jetzt hat sie Bilanz gezogen. Das Management freut sich. Das Ergebnis wird aber nicht allen gefallen.

Stuttgart - Die von der irischen Ryanair übernommene österreichische Günstigfluggesellschaft Lauda ist seit gut einem Jahr am Manfred-Rommel-Flughafen Stuttgart vertreten und mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Seit man am 1. Februar 2019 die hiesige Basis eröffnete, habe man mehr als 1,2 Millionen Tickets für Flüge mit Lauda von und nach Stuttgart verkauft, sagte Lauda-Chef Andreas Gruber. Die durchschnittliche Auslastung der Maschinen habe 94 Prozent betragen. In Stuttgart sind drei Flugzeuge vom Typ Airbus 320 stationiert. Hier ist einer von fünf Standorten neben Wien, Düsseldorf, Zadar und Palma de Mallorca.

Bei der Schutzgemeinschaft Filder freilich lösen derartige Meldungen größte Bedenken aus. Lauda gilt den Umweltschützern als Sinnbild einer verfehlten Wachstumsstrategie von Luftfahrtunternehmen und Flughafengesellschaft. Die Welt werde im Moment erkennbar zugrunde gerichtet, dennoch werde alles getan, um diese Entwicklung mithilfe des Klimakillers Flugzeug zu beschleunigen, erklärte der Vorsitzende Steffen Siegel vor ein paar Monaten. Ihn ärgerte besonders, dass Lauda zeitweise Flüge zum Preis ab 5,99 Euro nach Italien angeboten habe. Das entspreche dem Gegenwert von einem Kännchen Kaffee – und so etwas sei „obszön“. Von den Flughafengesellschaftern Land und Stadt verlangt die Schutzgemeinschaft die Abkehr von der Wachstumsphilosophie. Dagegen erklärte Flughafenchefin Arina Freitag nun: „Wir freuen uns sehr, dass sich Lauda am Flughafen Stuttgart so positiv entwickelt hat und die Maschinen immer gut ausgelastet sind, so wie wir es in unserer Entgeltordnung auch fördern.“ Das bedeute in diesem Jahr viele neue Ziele und dichtere Frequenzen. Passagiere aus Baden-Württemberg hätten noch mehr Auswahl an Geschäftsreise- und Urlaubszielen.

Ende März gibt es einen neuen Flugplan

Die 1,2 Millionen Fluggäste von Lauda entsprechen etwa einem Zehntel der jährlichen Fluggastzahl am Flughafen Stuttgart, die aber im Kalenderjahr ermittelt wird, wohingegen Lauda von Anfang Februar 2019 bis Ende Januar 2020 rechnete.

Im neuen Sommerflugplan, der am 29. März in Kraft treten wird, bietet Lauda sechs neue Destinationen an, darunter Sevilla, Porto und Kiew. Insgesamt werden 46 Airlines 135 Ziele in 37 Ländern bedienen. Neu in Stuttgart ist das Unternehmen Lübeck Air, deren Crew sechsmal pro Woche von Stuttgart nach Lübeck fliegt.