Im Mittelpunkt: Die Finalisten des diesjährigen Höfleswetzturniers im Gazi-Stadion Foto: Lichtgut/Horst Rudel

So ein Tag, so wunderschön wie der Samstag: Für die Finalisten des 44. Höfleswetzturniers des ADAC Württemberg war der Auftritt im Gazi-Stadion etwas ganz besonderes.

Stuttgart - Ayla Özdaglar wusste, wovon sie spricht. Sie hatte als Mädel all das schon erlebt. Gänsehaut. Wolke sieben. Ein Traum. „Ich sage euch“, rief die Trainerin der Strohgäuperlen ihren Spielerinnen im Training immer wieder zu, „wenn ihr dieses Spiel gewinnt, dann werdet ihr den größten Tag eures Leben erleben.“ Sie gewannen. 8:3 gegen die Bernecker Biesmugga. Und jetzt holten die Mädchen aus Korntal-Münchingen ihren verdienten Lohn ab.

Einlaufen vor der Drittliga-Partie mit den Profis der Stuttgarter Kickers und Werder Bremen II (0:2). Siegerehrung mitten in der Arena und dann der Höhepunkt: Bei der Ehrenrunde durchs Gazi-Stadion prasselte der Applaus wie warmer Regen auf die Kinder der vier Finalteams nieder.

Standing Ovations für kleine große Sieger. Mag sein, dass manche dieser begeisterten Kickers-Fans vor dem Punktspiel der Blauen bei Eintracht Stuttgart vorbeigeschaut hatten und eher zufällig die Finalspiele der Lauser und der Mädchen des 44. Höfleswetzturnier des ADAC Württemberg erlebten. Wer aber dort war, gab sicher eine Extraportion Beifall, als die jungen Kicker später bei der Ehrenrunde an ihnen vorbei zogen. Denn in den parallel stattfindenden Endspielen zeigten alle vier Mannschaften tollen Kinder- und Jugendfußall. „Da hätte man heute Eintritt verlangen können“, sagte Martin Schatz, dessen Team sinnigerweise den Namen Schatzis Jungs trägt. Manche werden sagen, Eigenlob stinkt. Dabei riecht die Sache eher nach einer Untertreibung.

Ein Finale, das keinen Verlierer verdient hat

Vier mal lagen die Jungs von Trainer Schatz(i) hinten, viermal kämpften sich die Buben wieder ran. Und das fünfte, das Sieg-Tor, machten die Kicker aus Heumaden, Sillenbuch und Botnang 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff. Spannender geht’s kaum. „Dieses Spiel hatte eigentlich keinen Verlierer verdient“, meinte Martin Schatz hinterher anerkennend. Lennard Schwarz, einer der drei Trainer der Körschtal Flitzer aus Plieningen, wollte nicht widersprechen: „Es war ein klasse und faires Spiel von beiden Mannschaften.“

Eine Betonung auf „fair“ kommt nicht von ungefähr. Die Körschtal Flitzer wurden beim 44. Höfleswetz-Turnier, bei dem die Stuttgarter Nachrichten (StN) Kooperationspartner des ADAC Württemberg sind, zum fairsten Team gekürt. Dafür bekam die Mannschaft bereits einen StN-Trikotsatz. Am Dienstag, 8. Dezember, wird sie überdies im Neuen Schloss mit Medaillen ausgezeichnet.

Bleibende Erinnerung an diesen Tag

Pokale haben die vier Siegerteams bereits am Samstag mitgenommen. Aber was ist der Glanz der Trophäen schon gegen die bleibende Erinnerung an diesen Tag. Martin Schatz und Ayla Özdaglar, Trainer und Trainerin der Finalsieger, wissen das nur zu gut. Sie haben beide als Kinder beim Höfleswetz-Turnier gespielt und ihre Erlebnisse bis heute nicht vergessen. „Dieses Turnier ist eine Erfolgsgeschichte“, meinte daher Martin Schatz, „wenn es das Höfleswetzturnier nicht gäbe, müsste man es neu erfinden.“

Ayla Özdaglar indes sagte am Ende dieses denkwürdigen Tages nichts mehr. Sie hatte es bereits vor den Finalspielen angekündigt: „Wenn wir das Endspiel gewinnen, werde ich in Tränen ausbrechen, weil alle diese schönen Gefühle von damals wieder hochkommen.“