Die Sieger des 43. ADAC-Höfleswetzturniers werden im Weißen Saal des Neuen Schlosses geehrt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Fußball ist mehr als nur Sport. Daher lobten die Stuttgarter Nachrichten beim diesjährigen Höfleswetzturnier einen Fair-Play-Preis aus. Sehr zum Wohlgefallen des Kultusministeriums.

Stuttgart - Während die Großen nur Staunen, tut Kindermund wieder Wahrheit kund. „Wow, hier ist alles so groß und so schön. Ich wollte schon immer mal sehen, wie dieses Schloss von innen aussieht“, sagt Chiara (12) und bekommt keinen Widerspruch. Weder von allen Kickern und Kickerinnen des 43. ADAC-Höfleswetzturniers noch von ihren Bandmitgliedern.

Chiara und der Rest der Grundschulband Rock’n’School aus Hilsbach-Weiler spielen an diesem Montagnachmittag zu Ehren der kleinen Fußballer. Und es ist kein Zufall, dass ihr erstes Lied „Kinderträume“ heißt.

Das Höfleswetz-Turnier macht Träume wahr. Auch an diesem Nachmittag im Weißen Saal des Neuen Schlosses. Die Spieler der Siegerteams fühlen sich wie Fußball-Könige. Sie werden hofiert, geehrt, bewirtet und auf großer Bühne beschenkt. Man sieht es den Gesichtern an: Die Jungs und Mädels genießen die prunkvolle Atmosphäre unter Kronleuchtern und weißem Stuck.

„Für die Kinder ist das echt etwas Besonders“, bestätigt Helmut Bäuerle, Trainer der Lauser von der Grundschule Birkach. Auch VfB-Fan-Betreuer Peter Reichert lobt: „Alleine die Tatsache, dass es das Turnier seit 43 Jahren gibt, sagt schon alles über die Qualität aus. Aber dieser krönende Abschluss im Neuen Schloss ist wieder toll.“

43 Jahre. Es ist das Stichwort für Michael Treuter vom ADAC, der eine Überschrift des Kooperationspartners Stuttgarter Nachrichten aus der Turnier-Berichterstattung aufgreift: „Ein Turnier verbindet Generationen.“ Das verbindende, intergierende Element des Turniers habe sich auch dieses Mal wieder gezeigt: „Alle haben gelernt, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann. Das ist klasse.“

Alle waren sich einig. So wird der Fußball zur Schule des Lebens. Selbst für diejenigen, die sich im Turnier als Erste unter Gleichen gezeigt haben: die besten Spieler. Ihnen gab Jörg Hamann, Ressortleiter Stuttgart und Region der Stuttgarter Nachrichten, gleich drei Dinge mit auf ihren weiteren Weg: Je einen Pokal, eine Karte für den Weltweihnachtszirkus und ein geflügeltes Wort aus dem Mannschaftssport: „Ein einzelner Spieler kann immer nur so stark sein wie seine Mannschaft.“

Ein Satz wie eine Vorlage, die ein Pädagoge freilich locker verwertet. Hans-Peter Haag, beim Kultusministerium für Schulsport zuständig, geriet sogar ins Schwärmen. Gerade heutzutage hätten solche Turnierformen eine große Bedeutung. „Heute fehlt den Kindern meistens der öffentliche Raum zum Kicken.“ Die Sportplätze seien entweder gesperrt oder von einem dienstbeflissenen Platzwart bewacht. Die Wiese des Nachbarn sei ebenso tabu wie die Straße oder aber das Hinter-Höfle, das bei der Namensgebung des Turniers Pate stand.

„Deshalb ist es gut, dass es so ein Turnier gibt“, sagte Haag und ging noch einen Schritt weiter. Für ihn sind solche Kleingruppen wie die Höfleswetz-Teams Keimzellen für soziale Kompetenz: „Dort werden junge Menschen sozusagen von der Gruppe erzogen.“ Haag weiter: Wer nicht nach den Regeln der Gruppe spiele, seinen Egoismus auslebe oder dem anderen keinen Respekt zolle, dürfe nicht mehr mitspielen. Einen besseren Wegweiser gäbe es für Kinder wohl kaum. Dazu passt auch ein Novum: Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr einen von den Stuttgarter Nachrichten ausgelobten Fair-Play-Preis. Der Sieger: die Staufer Löwen.

Genügend Gründe also für alle Beteiligten, das Höfleswetzturnier auch im 44. Jahr wieder zu unterstützen. Oder wie es StN-Lokal-Chef Jörg Hamann auf den Punkt brachte: „Dieses Turnier ist einfach eine Herzenssache.“