Nicht mehr nur in den Höfen wird gefeiert. Reges Treiben herrschte am Samstag auf der abschnittsweise gesperrten Stuttgarter Straße, wo an zahlreichen Ständen viel geboten wurde. Foto: Susanne Müller-Baji

Gefühlt mehr Besucher denn je wandelten am Samstag auf der teilweise gesperrten Stuttgarter Straße und genossen den Erlebnismarkt in Feuerbach.

Feuerbach - Zum 34. Mal veranstaltete der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) am Samstag seinen Erlebnismarkt – und lockte gefühlt sogar mehr Besucher als in den vorangegangenen Jahren an.

Am einen Ende stand der vom GHV initiierte Ortsbus, am anderen Ende der Stuttgarter Straße war Flohmarkt und dazwischen ein buntes Angebot für jedes Alter: So durfte man beim American Football-Team „Silver Arrows“ einen Trainingsparcours bewältigen. Tom Ettengruber war der Mann hinter dem Schutzpolster. Wie ist das, wenn man stundenlang angerempelt wird? „Och, das bin ich vom Training gewöhnt“, so seine tiefenentspannte Antwort. Beliebt wie immer war auch das Instrumenten-Ausprobieren beim Musikverein Stadtorchester Feuerbach. An der orangefarbenen Posaune und der roten Tuba wurde aus vollen Backen getrötet – und das Lungenvolumen einiger Nachwuchstalente scheint tatsächlich vielversprechend.

Zahlreiche Aktionen und Schnäppchen

Während die beteiligten Händler mit zahlreichen Aktionen und Schnäppchen lockten, warben die Vereine für sich und ihr Anliegen: Der Bürgerverein hielt seine Publikationen zu Ort, Menschen und Geschichte parat. Bei der auf dem Feuerbacher Balkon beheimateten Stiftung „Zeit für Menschen“ zeigte Autor Jürgen Kaiser die Trophäe des neuen Förderpreises: Der „Feuerbacher Biber“ soll nun einmal jährlich besondere, gemeinnützige Projekte im Stadtbezirk würdigen.

Geburtstage wurden auch gefeiert: Der Verein zur Rettung der Wandbilder im Schoch-Areal wird fünf Jahre alt. Und das Label Eco Carrots setzt sich sogar schon seit zehn Jahren für nachhaltige und faire Kleidung ein. Apropos Zahlenspielereien: Der 34. Höflesmarkt war der erste unter dem neuen GHV-Vorsitzenden Jürgen Reichert. Was hat er sich vorgenommen? „Den GHV mit neuen Aktionen öffnen und so auch neue Mitglieder ansprechen“, sagte er und erzählte von einem Afterwork-Angebot, das die Selbstständigen besser vernetzen soll. Und er will die Lücke zwischen den alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsschauen des Handwerks mit einer weiteren Veranstaltung schließen; die Verhandlungen laufen bereits.

Durchwachsene Bilanz bei den Einzelhändlern

Bei den beteiligten Einzelhändlern fiel die Bilanz durchwachsen aus: Sonja Traub von Blumen Pietsch erzählte, dass der Höflesmarkt kaum für mehr Kundschaft sorge. Dominic Godl, Vorsitzender der GHV-Fachgruppe „Die Aktiven“, zog ein positives Fazit: „Viele Besucher, keine Zwischenfälle – läuft gut!“ Klaus Kohler wiederum hat alle Höflesmärkte mitgemacht, jetzt geht er in den Ruhestand und beendet eine 108-jährige Familientradition. Für ihn war der Samstag mit Wehmut verbunden: „Viele langjährige Kunden kamen zum Abschied noch mal rein.“ Zu seiner großen Freude hat er einen Nachfolger gefunden, was keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Und so wurde dieser 34. Höflesmarkt aus ganz unterschiedlichen Gründen gefeiert. An allen Ecken und Enden wurde gegrillt und gebrutzelt, und die Hitze machte Durst: „Ich würd’ ja gern bummeln, aber ich ziehe wie ein Zebra von Wasserloch zu Wasserloch,“ rief eine Besucherin. Die Sportvereinigung dagegen zeigte sich trotz der Temperaturen als echter Tausendsassa und bot gleich mehrere Stationen an, vom Geschicklichkeitsparcours bis zur Beratung in Sachen Reha-Sport. Eben so, wie der ganze Höflesmarkt: Ein Anlass, alle Altersgruppen – und jetzt nur nicht nachlassen.