Beim Anna-Scheufele-Fest geht es darum, mit Freunden und Nachbarn zusammenzukommen. Foto: Archiv Rebecca Stahlberg

Die Bürgerinitiative hofft, dass sich mehr Kaltentaler einbringen.

Kaltental - Was auf der Internetseite der Bürgerinitiative Kaltental zu lesen ist, klingt noch geradezu euphorisch. „Das 42. Anna-Scheufele-Fest ist geschafft und es war toll. Allen Helfern von Donnerstagmorgen bis Sonntagnachmittag herzlichen Dank für ihren tollen Einsatz“, heißt es auf der Startseite. Dann folgt eine lange Liste mit den Namen der Leute, die mitmachten. Zum ersten Mal seit einigen Jahren war 2015 auch der VfL Kaltental wieder dabei. „Mit dieser Art von Hand in Hand und Teamgeist macht’s einfach Laune, egal wie kurz die Nacht war oder wie merkwürdig ein technisches Problemchen auch daherkam. Ich bin deshalb überzeugt, dass unser nicht kommerziell organisiertes Anna-Scheufele-Fest auf viele Schultern verteilt noch lange gemeinsam getragen werden kann.“

Olaf Jacob schrieb den Text im vergangenen Jahr selbst. Doch gerade hat das Mitglied der Bürgerinitiative (BI) Kaltental ein paar Zweifel. Denn aktuell ist seine Helferliste kurz. So kurz, dass er sich nicht sicher ist, ob das Anna-Scheufele-Fest mit der gesamten Bandbreite an Angeboten stattfinden kann. „Wir brauchen für alle Stationen noch Helfer“, sagt Jacob. Das Problem sei, dass ein Teil des harten Kerns der Ehrenamtlichen, die jedes Jahr mit anpacken, diesmal bei einmal Familienfest sei. So hätten sich die Reihen schnell gelichtet. „Das wirft natürlich ein Schlaglicht auf unsere aktuelle Situation“, sagt Jacob.

Der Nachwuchs fehlt

Wie bei vielen Vereinen, so fehle auch bei der BI der Nachwuchs. Der Verein habe derzeit etwa 120 Mitglieder. Wirklich aktiv sei aber nur etwa ein Dutzend. „Die Personaldecke ist sehr dünn“, gibt Jacob zu. Immer wieder höre er „man könnte mal“ und „man müsste mal“. Aber oft bleibe es bei den Ideen und nur selten würden Taten folgen. „Wir als Bürgerinitiative werben bei jeder Gelegenheit dafür, sich einzubringen und zum Beispiel beim Anna-Scheufele-Fest zu helfen“, sagt Jacob. Aber wenn jemand nur Gast sein wolle, müsse der Verein auch das akzeptieren, ergänzt das BI-Mitglied. Bedauerlich sei es trotzdem. Schließlich sei Kaltental als Wohnort bei jungen Familien beliebt, die Zahl der Einwohner steige. Beweis dafür sei auch, dass die Grundschule aus allen Nähten platzt. Nur in der Bürgerinitiative sind diese Menschen noch nicht angekommen.

Auf der Kippe stehe das Anna-Scheufele-Fest aber nicht, betont Jacob. Der VfL Kaltental sei wieder mit einem eigenen Stand dabei. Die Eltern der örtlichen Grundschule bauen eine Spielstraße auf. Gefeiert wird wie gewohnt am Freitagabend und am Samstag rund um den Anna-Scheufele-Platz. Mit Rücksicht auf die Anwohner ist es vor allem ein gemütliches Beisammensein, eine Gelegenheit, Freunde und Nachbarn zu treffen.

Ein Lumpenmädle ist die Namensgeberin

Das Fest gibt es fast so lang wie die BI selbst. Der Verein gründete sich im Dezember 1973. Im Sommer darauf feierte er die erste Hocketse. Der Name geht zurück auf das von dem Humoristen Werner Veidt erfundene Lumpenmädle Anna Scheufele. In den 1970er-Jahren schaute die Fantasiefigur nach alljährlich persönlich bei dem Fest vorbei – gespielt von einer Kaltentalerin. Noch in den 90er-Jahre beteiligten sich viele örtliche Vereine an der Hocketse. Nach und nach stiegen aber immer mehr aus, weil sie die Organisation personell nicht mehr stemmen konnten.

Die Bürgerinitiative lädt am 24. und 25. Juni zum Anna-Scheufele-Fest ein. Beginn ist am Freitag um 17 Uhr, am Samstag um 11 Uhr. Wer bei dem Fest helfen möchte, meldet sich per Mail an die Adresse Buergerini.kaltental@web.de oder wirft seine Kontaktdaten in den Briefkasten am Bürgersaal an der Feldbergstraße 37.