Wer wird auf der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle tanzen? Foto: PA Wire

Promis, Politiker, Soldaten und Expartner: Wer wird auf der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle tanzen? US-Präsident Donald Trump jedenfalls hat bei den Buchmachern schlechte Chancen.

London - Vergessen Sie die Olympischen Winterspiele, die Champions League oder den Super Bowl: Im wichtigsten Wettkampf des Jahres geht es darum, wer Eintrittskarten zur Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle ergattert. Jeder, der in Großbritannien Rang und Namen hat, will seinen Namen auf der Gästeliste sehen.

Boxstar Anthony Joshua sagt, für eine Reise nach Windsor Castle am 19. Mai würde er liebend gern sein Höhentraining unterbrechen. Der dreifache Weltmeister im Schwergewicht twitterte ein Foto von Harry und sich selbst mit der Frage „Trauzeuge gesucht?“ Der BBC sagte der 28-Jährige, er sei Single und erkundigte sich, ob Markle Schwestern habe.

Gästeliste als streng gehütetes Geheimnis

Die tatsächliche Gästeliste ist ein streng gehütetes Geheimnis. Einzelheiten werden womöglich erst bekanntgegeben, wenn die Hochzeit schon im Gange ist. Doch das bremst die Spekulationen nicht, die längst auch die Buchmacher beschäftigen.

Fest steht, dass die Heirat des Prinzen mit der US-Schauspielerin nicht das Ausmaß der Trauung von Harrys Eltern Prinz Charles und Lady Diana erreichen wird. Zu der „Jahrhunderthochzeit“ hatten sich 1981 insgesamt 3500 Gäste in der Londoner St. Paul’s Cathedral eingefunden. Das junge Paar hat sich auch gegen die große Westminster Abbey entschieden, in der sich Harrys Bruder Prinz William und Kate Middleton 2011 vor 1900 Gästen das Jawort gegeben hatten.

Die Location für den 19. Mai, die St.-Georgs-Kapelle von Schloss Windsor, bietet Platz für 800 Menschen. Die Gästeliste auf diese Zahl zu beschränken, ist keine leichte Aufgabe angesichts der Erwartungen an den Enkel von Königin Elizabeth II.

Bürgerliche und royale Verwandtschaft

Allein die enge Verwandtschaft der Familie umfasst mehr als 50 Personen. Und mindestens Harrys Cousine Eugenie bringt diesmal noch einen Anhang mit, ihren Verlobten Jack Brooksbank. Auch Bürgerliche wie Kates Schwester Pippa Middleton und ihren Ehemann James Mathews sowie den Bruder James Middleton wird Harry nicht vergessen.

William hatte zu seiner weltweit im Fernsehen übertragenen Glamourhochzeit 45 ausländische Adlige aus 20 Ländern eingeladen, darunter Spanien, Norwegen, Malaysia, Thailand und Saudi-Arabien. Auch 23 Generalgouverneure aus Commonwealth-Staaten, 27 ausländische Honoratioren, 42 britische Politiker, 31 Kirchenvertreter, 14 ranghohe Militäroffiziere und 80 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die der Prinz unterstützt, feierten mit. Nicht zu vergessen: die Botschafter aus Ländern mit Verbindungen zu Großbritannien.

Da blieb kaum noch Platz für Stars wie Ex-Fußballstar David Beckham und Fernsehmoderator Ben Foggle, die auch bei Harrys Fest wieder dabei sein könnten.

Die Regierungsspitze aus Premierministerin Theresa May, Außenminister Boris Johnson und Schatzkanzler Philip Hammond würde normalerweise eine Einladungskarte nach Windsor erwarten. Doch angesichts der Turbulenzen innerhalb der Konservativen Partei wegen des Brexits wartet das Brautpaar möglicherweise bis kurz vor der Hochzeit ab, um dann diejenigen einzuladen, die noch im Amt sind.

Pikante Frage: Donald Trump oder nicht Donald Trump?

Eine der pikantesten Fragen ist, ob US-Präsident Donald Trump und sein Vorgänger Barack Obama zu den Gästen gehören werden. Den Bräutigam verbindet ein herzliches Verhältnis mit Obama, beide haben zusammen Harrys Invictus Games für kriegsversehrte Soldaten beworben. In London gibt es aber Befürchtungen, dass eine Einladung an Obama Trump verärgern könnte.

Die Royals könnten damit argumentieren, dass Obama als damaliger Präsident 2011 nicht zu Williams Hochzeit eingeladen worden war. Und sie haben einen etwas größeren Spielraum, weil Harrys Heirat nicht als Staatsereignis gilt. Markle ist übrigens ein großer Fan von Hillary Clinton.

Die Buchmacher gehen fest davon aus, dass die Obamas auf der Gästeliste stehen werden. „Wir glauben, dass Harry sich keine Sorgen um die politischen Implikationen einer Einladung machen muss“, sagt Rupert Adams, Sprecher des Wettbüros William Hill. Und wie sieht es mit Trump aus? „Wir wären sehr überrascht, ihn auf der Gästeliste zu sehen“, sagt Adams.

Ein sicherer Kandidat dürfte dagegen der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau sein, da gleich drei Punkte für ihn sprechen: Er ist Regierungschef eines Commonwealth-Lands, war Gastgeber der letzten Invictus Games und führt ein Land, in dem Markle einmal gelebt hat.

Einladung für Elton John gilt als sicher

An der Promi-Front gilt eine Einladung für Elton John als sichere Wette. Er hatte seinen Song „Candle in the Wind“ zu einer Hymne für die verstorbene Prinzessin Diana umgetextet. Popstar James Blunt werden ebenfalls gute Chancen eingeräumt. Auch Sänger und Songwriter Ed Sheeran, dessen Großbritannien-Tour einige Tage nach der Hochzeit beginnt, soll der Königsfamilie nahestehen.

Sheeran gilt neben Elton John, Coldplay, Joss Stone und Adele auch als möglicher Kandidat für einen Liveauftritt bei der Trauung. Als Gäste fest gebucht sind wohl die Adlige Violet von Westenholz, die das Paar miteinander bekanntgemacht hatte, sowie Harrys Freunde Thomas und Charlie van Straubenzee, Thomas Inskip und Arthur Landon.

Zahlenmäßig allerdings könnten die A- und B-Prominenten von Mitgliedern der britischen Streitkräfte und Mitarbeitern von Hilfswerken übertroffen werden. Schließlich diente Harry einst als Hubschrauber-Copilot in Afghanistan. „In einem Kriegsgebiet entstehen starke persönliche Bindungen“, betont Wettbüro-Sprecher Adams.

Meghan Markles Verwandtschaft

Auf Markles Seite werden ihre Mutter Doria Ragland, ihr Vater Thomas, ihr Halbbruder Thomas Junior und möglicherweise ihre Halbschwester Samantha Grant mit von der Partie sein. Zu den Freunden der Braut gehören Tennisstar Serena Williams, Stylistin Jessica Mulroney, Schauspieler Patrick J. Adams aus der TV-Serie „Suits“, in der auch Markle mitspielte, sowie Schauspielerin Millie Macintosh. Markles Exmann, der Hollywood-Produzent Trevor Engelson, ist nicht zu erwarten.

Doch Wettbüro-Sprecher Adams räumt ein, dass die britischen Buchmacher wenig Ahnung davon haben, wen die 36-jährige Amerikanerin auf ihrer Liste hat: „Die simple Wahrheit ist, dass wir uns hier auf Harry konzentriert haben.“