Am 19. Mai wollen Prinz Harry und Meghan Markle heiraten. Foto: PA Wire

Am 19. Mai sollen in Windsor die Hochzeitsglocken für Prinz Harry und Meghan Markle läuten. Bis dahin will ein örtlicher Politiker Bettler aus der Stadt verbannen – und löst damit Kritik aus.

London - Sollen Bettler und Obdachlose vor der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle in Windsor aus der Stadt entfernt werden? Darüber ist im Vereinigten Königreich eine Debatte im Gang, seit Gemeinderat Simon Dudley über Weihnachten twitterte, die Straßen der für Touristen ohnehin fein herausgeputzten Stadt mit dem berühmten Schloss müssten gereinigt werden. In Briefen an Polizei und Premierministerin Theresa May schob er nach, es sollte die Anwesenheit von Bettlern und Obdachlosen in den Straßen verringert werden.

Wohltätigkeitsorganisationen reagierten am Donnerstag verärgert auf Dudleys Darstellung, dass Obdachlosigkeit als Polizeiangelegenheit behandelt werden sollte, um einen positiven Eindruck auf Besucher für die Hochzeit machen zu können.

Die Hochzeit findet auf Schloss Windsor statt

Sie wiesen dessen Ansicht zurück, dass die Obdachlosen in Windsor freiwillig auf der Straße lebten und es dort eine „Epidemie“ von Obdachlosen und Landstreichern gebe. Der Chef des zuständigen Polizeibezirks Thames Valley, Anthony Stansfeld, teilte auf seiner Webseite mit, er sei „etwas überrascht“, dass der an ihn adressierte Brief veröffentlicht worden sei, bevor er an ihn abgeschickt worden sei. Für die Polizei habe Priorität, Schutzbedürftige - er nannte ausdrücklich auch Obdachlose - zu schützen.

Der Sprecher der Organisation Shelter, Greg Beales, sagte am Donnerstag, es sei „total kontraproduktiv“, die Obdachlosen zu stigmatisieren oder zu bestrafen.

Die Hochzeit findet auf Schloss Windsor statt, dem Wahrzeichen der Stadt. Die Trauung dürfte Tausende zusätzliche Besucher in die Stadt rund 30 Kilometer westlich von London locken.