Die Aufräum- und Reparaturarbeiten im Hochwassergebiet werden noch viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Foto: Gottfried Stoppel

Vollgelaufene Häuser, zerstörte Heizungen und seelische Verletzungen – Betroffene des Hochwassers müssen viele Probleme bewältigen. Hier listen wir einige konkrete Hilfsangebote auf.

Zu sehen, wie das vermeintlich sichere Zuhause zerstört und Hab und Gut vernichtet werden, ist ein Schock – ganz besonders für Kinder und Jugendliche. Das Hochwasser hat nicht nur immensen Sachschaden verursacht, sondern bei manchen Menschen auch seelische Verletzungen zur Folge. Damit insbesondere junge Betroffene die Geschehnisse besser verarbeiten können, bieten die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen Diana Rapp aus Schorndorf und Alexandra Zeller aus Backnang an zwei Tagen kostenfrei ein einmaliges Gruppenangebot zur Krisenintervention und Stabilisierung an.

 

Angebote für traumatisierte Kinder Die Termine finden am Freitag, 21. Juni, von 15.30 bis 17 Uhr beziehungsweise am Samstag, 22. Juni, von 11 bis 12.30 Uhr in Diana Rapps Praxis in Schorndorf, Neue Straße 22, statt. Zum Programm gehören spieltherapeutische Interventionen, Entspannungsübungen, Stabilisierungstechniken und ein offenes Mal- und Spielangebot. Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich, und zwar unter dem Stichwort „Hochwasser“ per E-Mail an die Adresse info@zeller-psychotherapie.de.

Beratung bei zerstörten Heizungen Für Hausbesitzer, deren Heizungen durch die Wassermassen zerstört worden sind, bietet die Energieagentur Rems-Murr eine kostenlose, unabhängige Vor-Ort-Beratung an. „In vielen Haushalten gibt es derzeit weder eine Warmwasserversorgung noch eine Heizung. Hier möchte die Energieagentur Rems-Murr in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale schnell und unkompliziert unterstützen“, erläutert deren Geschäftsführer Jürgen Menzel.

Allen betroffenen Haushalten, die unsicher sind, welche Optionen in puncto Heizung für sie nun in Frage kommen, können sich bei der Energieagentur melden und einen Termin für eine Beratung mit einem Energieberater vereinbaren. Der sonst übliche Unkostenbeitrag entfällt. Für eine Terminvereinbarung können Betroffene die Energieagentur Rems-Murr telefonisch unter 0 71 51/975 17 30 oder per E-Mail an info@ea-rm.de kontaktieren.

Bürgerstiftung hilft in Winnenden Der Sozialfonds „Bürger helfen Bürgern“ der Bürgerstiftung Winnenden ist für Menschen in schwierigen Situationen gedacht, die im Raum Winnenden leben. Vom Hochwasser Betroffene können über die Homepage www.buergerstiftung-winnenden.de, telefonisch unter 0 71 91/133 26 oder per E-Mail an sozialfonds@buergerstiftung-winnenden.de einen Antrag auf Unterstützung stellen. Die Bürgerstiftung entscheidet nach Prüfung der Einkommensverhältnisse über die Gewährung von finanziellen Hilfen.

Sonderkreditprogramm für Betroffene Die Kreissparkasse Waiblingen bietet als Soforthilfe für Hochwassergeschädigte ein Sonderkreditprogramm mit einem Zinssatz von 3,99 Prozent effektivem Jahreszins an. Nähere Informationen dazu sind auf der Internetseite www.kskwn.de zu finden.

Auf dem zentralen Spendenkonto, das für den Rems-Murr-Kreis sowie die weiteren betroffenen Landkreise eingerichtet wurde, sind Stand Montagnachmittag 327 000 Euro eingegangen, davon sind 247 000 Euro für den Rems-Murr-Kreis gedacht. Ausgezahlt wurden bisher laut Landratsamt 81 000 Euro. Wer Spenden benötigt, kann sich über ein Online-Formular melden: www.rems-murr-kreis.de/landratsamt-und-politik/landkreis/hochwasser-hilfe. Wer spenden möchte, findet an dieser Stelle alle nötigen Daten.

Zwei Infoveranstaltungen Nach dem Hochwasser haben Haus- und Grundstückseigentümer viele Fragen. Antworten gibt es am Montag, 17. Juni, ab 18.30 Uhr in der Gemeindehalle Rudersberg und am Dienstag, 18. Juni, ab 18.30 Uhr in der Künkelin-Halle in Schorndorf bei zwei Informationsveranstaltungen mit diversen Referenten. Dazu gehören der Bauunternehmer Jochen Krauss, der eine Checkliste für betroffene Haushalte vorstellt. Zudem informieren Fachleute der Sparkassenversicherung (SV) und der Württembergischen Gemeindeversicherung (WGV) zu Versicherungsverträgen und technischen Aspekten rund um den Hochwasserschutz. An beiden Abenden sind auch Verwaltungsfachleute dabei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.