Für Marie Brehm hat das Leben keinen Filter, alle Reize strömen auf sie ein. Das kann anstrengend sein. Foto: Eibner/Sandy Dinkelacker

Marie Brehm dachte lange, mit ihr sei etwas nicht in Ordnung, bis sie zum ersten Mal das Wort „hochsensibel“ hörte. Heute leitet sie eine Selbsthilfegruppe und kämpft gegen das Vorurteil, schwach zu sein. Denn das Gegenteil ist der Fall.

Marie Brehm erinnert sich noch genau daran, wie in ihrer Kindheit ständig jemand zu ihr sagte: „Sei doch nicht so sensibel!“ Klassenkameraden, Eltern, Großeltern störten sich an ihrer empfindsamen, ängstlichen Art. „Das klingt mir heute noch in den Ohren“, sagt die 46-Jährige, die eigentlich anders heißt. Ihren richtigen Namen möchte die Frau, die auf der Schönbuchlichtung lebt, nicht in der Zeitung lesen, um nicht abgestempelt zu werden als „die Hochsensible“.