Geschafft: Kuttler und seine Frau Cornelia Müller Foto: Ines Rudel

Bei der Wahl am Sonntag wurde der Bürgermeister Gerhard Kuttler mit 63,3 Prozent wiedergewählt.

Hochdorf - Ruhig beobachtete der alte und neue Schultes die Auszählung der letzten Stimmen unter dem Dach des Interimsrathauses. „Es müsste reichen“, meint Gerhard Kuttler dabei zu seinem Bürgermeisterkollegen aus Deizisau, Thomas Matrohs. Wenige Minuten später bestätigte der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Siegfried Albrecht, die Vermutung Kuttlers. Eine Mehrheit von 63,3 Prozent der Wähler hat den 39-jährigen Juristen in seinem Amt als Bürgermeister in Hochdorf bestätigt. Auf den Herausforderer, den 37 Jahre alten Sportwissenschaftler Benjamin Haar, entfielen 36,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 66 Prozent.

Gerhard Kuttler schneidet besser ab als vor acht Jahren

Es sei ein intensiver Wahlkampf gewesen, erklärte der Bürgermeister Kuttler nach der offiziellen Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Er erinnerte daran, dass er bei seiner ersten Wahl in Hochdorf vor acht Jahren mit rund 59 Prozent gewählt worden war. Damals sei sein Ziel gewesen, dieses Ergebnis bei der zweiten Wahl zu verbessern. „Dieses Ziel habe ich erreicht“, erklärte der zweifache Familienvater. Er freue sich auf die kommenden acht Jahre – auch auf die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat.

Dass Kuttler die Arbeit mit dem Gemeinderat besonders hervorhebt ist dem Umstand geschuldet, dass es in der Vergangenheit nicht immer rund zu laufen schien zwischen ihm und einigen der Bürgervertreter. Allerdings sei die Zusammenarbeit mit Gremium trotz allem, was darüber vielleicht berichtet worden sei, positiv gewesen, betonte der wieder gewählte Schultes.

Rathauschef will seine Arbeit transparenter gestalten

Im Wahlkampf hatte er auf die Erfolge seiner ersten Amtszeit verwiesen. Mit fast 37 Prozent für seinen Herausforderer erkennt aber auch Kuttler, dass es für sein Wahlergebnis noch „Luft nach oben“ gebe, wie er am Abend sagte. Zukünftig möchte seine Arbeit im Rathaus transparenter gestalten und mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben. „Ich hätte mehr klappern sollen“, resümiert er über seine erste Amtszeit. Zukünftig wolle er mehr von seiner Arbeit nach außen tragen, auch über das Internet.

Der Herausforderer Benjamin Haar war überrascht von der Klarheit des Wahlergebnisses. „Das Ergebnis ist deutlicher als ich erwartet und erhofft habe“, gab der 37-Jährige zu. Er habe geglaubt, dass sich die an einigen Stellen im Ort vorhandene Unzufriedenheit mit dem Amtsinhaber deutlicher im Wahlergebnis niederschlage, sagt der promovierte Sportwissenschaftler, der ein gebürtiger Hochdorfer ist.

Der Unterlegene nimmt das Wählervotum sportlich

Am Ende seien die knapp 37 Prozent, die er dem Amtsinhaber abringen konnten, aber nicht mehr als ein Seitenhieb gewesen. Doch die Mehrheit der Wähler scheine Kontinuität zu wollen. Er sehe das Ergebnis sportlich. Er müsse die Wahlniederlage zwar erst einmal verdauen, aber in ein seelisches Loch falle er deswegen nicht, beteuerte Haar: Er habe einen Job als Geschäftsführer bei der TSG Reutlingen, der ihm weiterhin Freude bereite.