Das Glatteis am Mittwoch füllte die Notaufnahmen. Foto: Imago/Petra Schneider

Etliche Knochenbrüche haben die Krankenhäuser am Glatteis-Mittwoch schwer gefordert. Aber alle Patientinnen und Patienten wurden versorgt. Manche müssen stationär aufgenommen werden und warten noch auf ihre Operation.

Eine echte Herausforderung fürs gesamte medizinische Personal: Rund 25 Prozent mehr Notfallpatienten als sonst verzeichneten die Medius-Kliniken des Landeskreises Esslingen am vergangenen Glatteis-Mittwoch, teilt auf Anfrage Pressesprecher Jan Schnack mit. Nur kamen die Leute mit ihren Knochenbrüchen und Blessuren nicht über den Tag verteilt in die drei Klinik-Standorte Nürtingen, Kirchheim und Ruit, sondern „auf einen Schlag“, wie Schnack ausdrückt. Tatsächlich hat es sie allesamt am Mittwochmorgen auf eisglatten Gehwegen oder Treppen hingeschlagen, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule. Folglich war Höchstbetrieb in den Behandlungsräumen und Operationssälen.

 

Die OP-Kapazität „haben wir kurzfristig durch einen zusätzlichen Saal erhöht“, sagt Schnack. Obwohl es sich „ausschließlich um chirurgische Fälle handelte“, also nur eine ärztliche Disziplin gefragt war, gab es keine Engpässe: „Wir konnten alle Patienten versorgen“, so Schnack. „Einige mussten stationär aufgenommen werden und sind noch in den Kliniken.“ Grundsätzlich erklärt Schnack: „Wir sind auf solche Situationen vorbereitet. Wir mussten ja auch schon nach Massenkarambolagen auf der Autobahn zahlreiche Patienten aufnehmen und sofort behandeln.“

Keine lebensgefährlich Verletzten

Einen größeren Rückstau von Patienten gibt es auch im Esslinger Klinikum nicht. Über 50 glatteisbedingte Notfälle zählte man zwar am Mittwoch, berichtet Pressesprecherin Anja Dietze. „Aber wir konnten die Behandlungen soweit abarbeiten.“ Einzelne Patienten warteten allerdings noch auf ihre Operation. In den OP-Sälen herrsche Hochbetrieb, die Glatteis-Unfälle würden priorisiert. In erster Linie handle es sich um typische Frakturen, vereinzelt aber auch um Gelenkbrüche, zum Beispiel der Schulter oder des Handgelenks, oder um Kopfverletzungen. Manche der Brüche seien kompliziert, sagt die Pressesprecherin. Doch bei keinem der Glatteis-Patientinnen und -Patienten seien die Verletzungen so schwer, dass es „um Leben oder Tod“ gehe.