In Kirchberg ist ein Feldhase gefunden worden, der an der Hasenpest verendet ist. Auch Menschen können sich mit der Krankheit infizieren – das Landratsamt gibt Hinweise zum Schutz. Tote Tiere sollen gemeldet werden.
Rems-Murr-Kreis - Das Veterinäramt Rems-Murr hat in Kirchberg (Rems-Murr-Kreis) einen Fall von Hasenpest festgestellt. In der vergangenen Woche sei dort ein toter Feldhase gefunden worden, der an der auch als Tularämie bezeichneten Krankheit verendet war.
Für Nagetiere ist diese Bakterieninfektion in den meisten Fällen tödlich. Während Hunde laut dem Veterinäramt dem Erreger gegenüber weitgehend resistent sind, können Menschen sich mit der Hasenpest anstecken. Dies geschieht vor allem durch den Kontakt mit toten Hasen. Die akute Tularämie ruft unter anderem starkes Fieber, Lymphknotenschwellung, Durchfall, Erbrechen oder Atemnot hervor. Die Krankheit kann beim Menschen jedoch mit Antibiotika gut behandelt werden.
Vorsicht vor toten Hasen – auch bei lebenden Wildtieren ist Vorsicht angebracht
Als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt das Amt, tote Hasen nicht anzufassen und auch lebende Wildnagetiere nicht zu berühren, also sie nicht zu streicheln oder zu fangen. Wer dies beachte, begebe sich auch nicht in Gefahr, an der Hasenpest zu erkranken. Besonders gut schützen müssen sich vor allem Jäger beim Behandeln erlegter Hasen. Wer einen toten Nager findet, solle dies inklusive des Fundorts dem Jagdpächter melden. Dieser könne das tote Tier dann zur Untersuchung zum Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) nach Fellbach bringen oder es beseitigen.
Die Hasenpest kann unbehandelt für Menschen lebensbedrohlich werden
Die Hasenpest wurde erstmals in den USA nachgewiesen, ist jedoch auch in ganz Europa verbreitet. Betroffene Tiere fallen durch Apathie, Fieber und schnelles Atmen auf. Die Übertragung kann auch durch Stiche von Flöhen, Mücken oder Zecken erfolgen. Der deutsche Name entstand, weil das Krankheitsbild beim Menschen dem der Pest ähnelt. Eine Behandlung mit Antibiotika ist wichtig – ansonsten kann die Krankheit lebensbedrohlich werden.
In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2018 insgesamt 28 Krankheitsfälle gemeldet. Im Rems-Murr-Kreis wurden auch in den Vorjahren immer wieder einzelne verendete Feldhasen gefunden, welche an Hasenpest erkrankt waren.