Thomas Hitzelsperger spielt in der Mitte des offensiven Mittelfelds und soll die zwei Stürmer mit Pässen versorgen. Vielleicht packt er ja auch mal wieder den Hammer aus? Foto: Baumann

Hinter Thomas Hitzlsperger liegen harte Monate. Das soll nun vorbei sein. Der ehemalige Kapitän des VfB Stuttgart plant den persönlichen Neustart.

La Manga - Hinter Thomas Hitzlsperger liegen harte Monate. Das soll nun vorbei sein. Der ehemalige Kapitän des VfB Stuttgart plant den persönlichen Neustart. "Jetzt reicht es mit Negativerlebnissen", sagt er.

Herr Hitzlsperger, haben sie sich für das neue Jahr etwas vorgenommen?

Ich brauche keinen bestimmten Tag, um mir etwas vorzunehmen. Im nächsten Halbjahr steht einiges an und darauf möchte ich mich voll und ganz konzentrieren.

Das vergangene Halbjahr war für Sie nicht einfach. Ihre Leistungen wurden kritisiert, sie wurden als Kapitän abgesetzt und dann stoppte Sie auch noch eine Verletzung.

Es war die schwierigste Zeit in meinem Leben als Fußballer. So etwas möchte ich so schnell nicht wieder erleben. Ich bin jetzt wieder fit und arbeite daran bald wieder topfit zu sein. Jetzt reicht es mit Negativerlebnissen. Das letzte halbe Jahr ist für mich abgeschlossen. Ich freue mich auf die Zukunft.

Wie schaffen Sie es, nach so vielen Negativerlebnissen den Kopf wieder frei zu bekommen für den Neustart?

Mein Kopf war immer frei, er brauchte keine Pause. Diese Zeit war für keinen von uns einfach. Aber gemeinsam mit den Kollegen werde ich zeigen, dass wir besser sind als es nach dieser Hinrunde den Eindruck macht.

Hat sich Ihre Stellung in der Mannschaft verändert, seit Sie nicht mehr Kapitän sind?

Ich versuche nach wie vor, mich einzubringen. Es wäre fatal, wenn ich mich jetzt zurückziehen würde. Ganz vorne steht aber immer selbst Leistung zu bringen.

Was ist Christian Gross für ein Trainertyp?

Er ist sehr aufmerksam. Er spricht vor fast jedem Training jeden einzelnen an. Jeder weiß, woran er ist. Dass ein Trainer so explizit auf jeden einzelnen eingeht, habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt.

Auch nicht unter Markus Babbel?

Ich möchte nicht den neuen Trainer mit dem alten vergleichen. Und um eines ganz klarzustellen: Ich hatte nie ein Problem mit Markus Babbel. Und ich würde ihm auch nie unterstellen, dass er nicht alles versucht hat. Er hat in bester Absicht gehandelt, aber es sind einige Dinge schief gelaufen, sonst wären wir jetzt nicht in dieser Situation.

Der Konkurrenzkampf ist groß. Sami Khedira und Zdravko Kuzmanovic besetzen wohl ihre Position im defensiven Mittelfeld.

Es gibt nicht "meine" Position. Es gibt im Mittelfeld vier Positionen. Und um diese kämpfen viele Spieler. Ich nehme den Kampf an.

Christian Gross hat Sie im Training auch schon kritisiert.

Damit kann ich gut umgehen und ich weiß, dass er das bei jedem anderen auch macht. Wenn einer einen Fehler macht, muss der Trainer ihn dafür auch kritisieren.

Haben Sie sich im letzten Halbjahr Sorgen um ihre WM-Teilnahme gemacht?

Ich fürchte nicht um meine WM-Teilnahme. Klar ist aber, es ist nichts garantiert. In der aktuellen Situation geht es für uns alle nur darum den VfB wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Persönlich will ich wieder die Kurve kriegen und meine Leistungen auf einem hohen Niveau stabilisieren. Dann werde ich auch nach Südafrika fahren.

Ihr Vertrag beim VfB läuft im Sommer aus. Gespräche gab es noch keine.

Darüber bin ich weder enttäuscht noch überrascht. Der Verein wird auf mich zukommen, dann werden wir darüber sprechen.