Die Feuerwehr rückte am Freitag zum Brand eines Waldstücks in Stuttgart-Süd aus. Foto: Feuerwehr Stuttgart

Die Hitzewelle hatte am Wochenende ganz Stuttgart im Griff. Auch die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz – sei es bei Bränden, tragischen Unglücksfällen oder beim Stuttgart-Lauf. Ein Überblick.

Die erste große Hitzewelle des Jahres hat den Raum Stuttgart in den vergangenen Tagen heimgesucht. Besonders am Wochenende sorgten Temperaturen von weit über 30 Grad nicht nur für volle Freibäder und Biergärten, sondern auch für etliche Einsätze der Stuttgarter Feuerwehr. Neben den witterungsbedingten Einsätzen wurden die Floriansjünger auch zu Unfällen, Bränden und Rettungsdiensteinsätzen gerufen.

Wie die Stuttgarter Berufsfeuerwehr in einer Pressemitteilung berichtet, rückten die Einsatzkräfte am Freitagabend zum Brand eines Waldstücks im Bereich der Vogelrainklinge im Stuttgarter Süden aus. Nachdem mehrere Personen gegen 20 Uhr eine starke Rauchentwicklung gemeldet hatten, lokalisierte die Besatzung eines Polizeihubschraubers die genaue Brandstelle, die sich über eine Fläche von circa 40 Quadratmetern erstreckte. Die Feuerwehr nutzte zur Brandbekämpfung unter anderem ein erst kürzlich in Dienst gestelltes und für Waldbrände spezialisiertes Tanklöschfahrzeug, vier Löschrucksäcke und zwei Löschrohre, die ebenfalls speziell bei der Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden. Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 22 Uhr unter Kontrolle gebracht. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich allerdings als schwierig, da der Boden zum Teil aufgebrochen werden musste, um letzte Glutnester zu löschen.

Viele Rettungsdiensteinsätze aufgrund der Wetterlage

In der Integrierten Leitstelle Stuttgart gingen am Wochenende überdurchschnittlich viele Notrufe wegen medizinischer Notfälle ein. Neben den alltäglichen Rettungsdiensteinsätzen verzeichnete die Feuerwehr auch etliche Fälle, die auf die hohen Außentemperaturen zurückzuführen waren. Dabei waren auch die zwei Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Stuttgart über längere Zeiträume pausenlos im Einsatz.

Vereinzelt übernahmen auch die Besatzungen der Löschfahrzeuge die Erstversorgung, bis ein Rettungswagen eintraf. Weil alle Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Stuttgart auch als Rettungssanitäter ausgebildet sind, konnte somit eine Erstversorgung sichergestellt werden.

Unterstützung der Wasserversorgung beim Stuttgart-Lauf

Ein weiterer Einsatzort der Feuerwehr am Wochenende war der Stuttgart-Lauf, der am Samstag und am Sonntag stattfand. Die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart - Abteilung Logistik unterstütze die Veranstaltungsleitung mit dem Auf- und Abbau von Trinkwasserstellen und zwei Duschzelten. Auch die Feuerwehren Marbach und Remseck am Neckar waren im Einsatz. Aufgrund der hohen Außentemperaturen kam der Wasserversorgung eine besondere Bedeutung zu.

Unfälle und Brände im Stadtgebiet

Zu einem tragischen Unglücksfall kam es am Samstagnachmittag im Neckar in Bad Cannstatt. Mehrere Anrufer hatten eine versunkene Person im Neckar gemeldet. An der Suche waren etliche Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Rettungsdienst und Polizei beteiligt. Auch ein Polizeihubschrauber, Feuerwehrtaucher und mehrere Boote kamen zum Einsatz. Feuerwehrtaucher konnten den gesuchten 50-Jährigen auf dem Grund des Neckars auffinden und an Land bringen. Der Mann wurde vor Ort reanimiert, verstarb aber kurze Zeit später im Krankenhaus.

Am Samstagnachmittag kam es in Heslach zu einem Stadtbahnunfall, bei dem eine 69-jährige Fußgängerin von einem Zug erfasst wurde. Die Fahrgäste in zwei an der Unfallstelle stehenden Stadtbahnen wurden mit Unterstützung der Feuerwehr evakuiert.

Ebenfalls am Samstag kam es gegen 16.40 Uhr zu einem Brand auf dem Balkon eines Hochhauses in der Wallensteinstraße in Stuttgart-Freiberg. Dabei wurde die dazugehörige Wohnung komplett verraucht. Ein Holzkohlegrill war in Brand geraten. Einsatzkräfte der Feuerwehr brachten zwei verletzte Personen in Sicherheit, der Rettungsdienst brachte die Verletzten in ein Krankenhaus. Ein Hund konnte durch die Feuerwehr aus der Wohnung gerettet und an einen Nachbarn übergeben werden.

Gaslöschanlage sorgt für langwierigen Feuerwehreinsatz

Am Samstagabend löste eine Gaslöschanlage in einem Lagergebäude in Zuffenhausen gegen 20 Uhr ohne erkenntlichen Grund aus. Bei einer Gaslöschanlage handelt es sich um eine Feuerlöschanlage, die einen Brand mittels eines gasförmigen Löschmittels beispielsweise durch Sauerstoffverdrängung löscht. Weil der betroffene Bereich nicht ohne Atemschutz betreten werden konnte, musste dieser umfangreich belüftet werden. Dabei kamen Hochleistungslüfter zum Einsatz. Gegen 22.30 Uhr konnte die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben werden. Aufgrund der hohen Außentemperaturen wurden die Atemschutztrupps regelmäßig ausgetauscht und ausreichend Mineralwasser zur Verfügung gestellt.