Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags schafft die Stadt Esslingen kühle Räume. Foto: Jens Büttner/dpa

Esslingen reagiert auf die steigenden Temperaturen: Die Stadt schafft kühle Räume für hitzebelastete Bürger. Wo die Abkühlung zu finden ist und welche weiteren Maßnahmen geplant sind.

Der Klimawandel schreitet voran – und das spürbar. Immer öfter liegen die Temperaturen im Sommer über 30 Grad und bringen häufigere und länger anhaltende Hitzewellen mit sich. Auch in den nächsten Jahren wird es in Esslingen immer wärmer. Damit wird der Sommer zum Risiko für junge, ältere und gesundheitlich gefährdete Personen. „Besonders in der stärker versiegelten, eng bebauten Innenstadt werden wir diese Hitze zu spüren bekommen“, erklärt Katja Walther, Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz der Stadt Esslingen.

 

Daher weist die Stadt Esslingen anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags eine Reihe kühler Räume aus, die alle Bürgerinnen und Bürger in Zukunft nutzen können. „Die kühlen Räume sollen hitzebelasteten Menschen an besonders heißen Tagen die Möglichkeit für eine kurze Verschnaufpause bieten“, sagt Walther. „Mit dieser Maßnahme unseres künftigen Hitzeaktionsplans passen wir die besonders betroffene Innenstadt weiter an die Folgen des Klimawandels an.“

Abkühlung an heißen Sommertagen in Esslingen

Einen kühlen Raum gibt es in der Villa Merkel. Dort laden eine Sitzgelegenheit und kostenfreies Wasser zur Abkühlung ein. Auch das Schwörhaus und das Gelbe Haus stellen kühle Räume bereit. Im Stadtmuseum im Gelben Haus können sich Bürgerinnen und Bürger im Eingangsbereich und in den unteren Etagen drei und vier abkühlen. Dort erhalten diese bei Bedarf auch ein Glas Wasser. Ebenfalls in der Innenstadt stehen der Kutschersaal und die Eingangshalle der Stadtbücherei zur Verfügung. Und auch im Neuen Rathaus finden hitzebelastete Personen im Erdgeschoss einen Raum zur Abkühlung. Die kühlen Räume können in allen Einrichtungen zu ihren regulären Öffnungszeiten genutzt werden.

Perspektivisch sollen quer durch die Innenstadt weitere kühle Räume eingerichtet werden. Zusätzlich werden die vorhandenen Möglichkeiten noch entsprechend gekennzeichnet, um besser auffindbar zu sein. „Von den Kirchen über Gastronomiebetriebe bis hin zu Einzelhandelsgeschäften können sich Interessierte gern bei uns melden“, sagt die Stabsstellenleiterin Katja Walther. „Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass das Netz der kühlen Räume beständig wächst und sich irgendwann über die gesamte Innenstadt erstreckt.“

In der Villa Merkel können Bürgerinnen und Bürger sich an heißen Tagen abkühlen. Foto: Roberto Bulgrin

Stadt plant weitere Maßnahmen gegen Hitzebelastung

Die Stadt Esslingen arbeitet im Rahmen ihres Hitzeaktionsplans an verschiedensten Maßnahmen, um die Hitzebelastung für die Bevölkerung bestmöglich abzumildern. So werden derzeit etwa die vorhandenen Klimadatenkarten aktualisiert. Sie zeigen beispielsweise die jeweilige Durchlüftung oder die nächtliche Temperatur von bestimmten Orten. Zudem werden vulnerable Gruppen erfasst, die unter der Hitze besonders leiden. Im Falle von extremer Hitze warnt die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger bereits seit vergangenem Jahr über städtische Informationskanäle.

Zum Esslinger Hitzeaktionsplan zählen auch weitere Maßnahmen wie hitzegerechte städtische Gebäude oder der Schattenweg, der seit kurzem vom Merkelpark bis zum Schelztorturm führt und ein schattiges Durchqueren der Innenstadt ermöglicht. „Dennoch ist der Schutz vor sommerlicher Hitze nie abgeschlossen“, erklärt Walther. „Daher soll unser Hitzeaktionsplan Jahr für Jahr weiter wachsen und um neue Maßnahmen und Bausteine ergänzt werden. Auf diese Weise wollen wir die Innenstadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner für das Klima der Zukunft wappnen.“