30 000 Goldmark steckte der damalige Ochsenwirt Karl Bayer 1903 in den Neubau. Er diente dem Gesangverein Eintracht als Proben- und Auftrittsort. Bald wurde im Ochsensaal auch Fasching gefeiert und es fanden Theateraufführungen statt. Foto: /Rainer Kellmayer

Neuhausen hat seine gute Stube einem kuriosen Wettstreit zweier Vereine zu verdanken. Nach jahrelanger Nutzung als Lagerraum, Bücherei und Übungsraum wird seit einigen Jahren wieder gefeiert im Ochsensaal. Das ist die Geschichte des Kleinods.

Der Ochsen in Neuhausen hat eine lange Tradition: Die Wurzeln des in der Kirchstraße gelegenen Gasthauses reichen bis ins Jahr 1706 zurück, und auch heute noch wird die Gastronomie im historischen Gebäude weit über Neuhausen hinaus geschätzt. „Michael Bayer, einer meiner Urahnen, hat damals einen Gebäudekomplex erstellt, der auch die Wirtschaft ‚Zum Goldenen Ochsen‘ umfasste“, erzählt Karl Bayer, der als Vorsitzender der Gemeinschaft für Heimatgeschichte Neuhausen Chronist der wechselvollen Geschichte der Fildergemeinde ist. Über drei Jahrhunderte hinweg war das im Zentrum Neuhausens gelegene Anwesen im Besitz der Bayers. „Die Familie war sehr wohlhabend und nahm im gesellschaftlichen Leben eine bedeutende Stellung ein“, berichtet der Heimatforscher.