US-Präsident Obama mit seiner Gattin bei der Ankunft in Havana. Foto: Getty

Zu einem historischen Treffen ist der US-Präsident Barack Obama auf Kuba zu Gast.

Havanna - Historischer Besuch: Als erster US-Präsident seit der Revolution von 1959 ist Barack Obama im sozialistischen Kuba eingetroffen. Obama landete am Sonntag in der Hauptstadt Havanna, wo er mit Staatschef Raúl Castro über eine weitere Vertiefung des Annäherungsprozesses der langjährigen Erzfeinde sprechen will.

Ende 2014 hatten Präsident Obama und Raúl Castro ein Ende der Eiszeit vereinbart, die diplomatischen Beziehungen wurden 2015 wieder vollständig aufgenommen, das US-Handelsembargo gelockert, etwa im Finanzbereich und für direkte Fährverbindungen. Seit wenigen Tagen gibt es auch wieder einen direkten Postverkehr.

Rundgang durch Havanna

Am Sonntag um 16.18 Uhr (Ortszeit) wollten Obama und Ehefrau Michelle einen Rundgang durch die berühmte Altstadt Havannas machen.

Kuba fordert als nächsten Schritt eine vollständige Aufhebung des US-Handelsembargos und eine Rückgabe des seit 1903 unter US-Kontrolle stehenden Stützpunktes Guántanamo. Vor Obama war überhaupt erst ein US-Präsident dort, 1928 Calvin Coolidge.

Es wird damit gerechnet, dass Obama auch die weiter schwierige Menschenrechtslage in Kuba ansprechen wird, Hunderte Dissidenten wurden im Vorfeld des Besuchs kurzzeitig festgenommen. Castro verfolgt eine vorsichtige Öffnungspolitik. Ein Treffen Obamas mit Rauls Bruder und Revolutionsführer Fidel (89) war nicht geplant.

Fidel befeuerte die Feindschaft zu den USA, die Sowjetunion wurde zum wichtigsten Verbündeten - die Stationierung sowjetischer Atomraketen brachte die Welt 1962 an den Rand des Atomkriegs.