Palmyra: Das syrische Weltkulturerbe - 27. März 2016. Foto:  

Der IS hat das antike Palmyra dem Erdboden gleichgemacht. Nun sind die islamistischen Fanatiker von syrischen Truppen vertrieben worden. Die Diskussion über den Wiederaufbau des syrischen Weltkulturerbes ist längst in vollem Gange.

Stuttgart - Bis nach Palmyra, das die Araber Tadmur nennen, sind es rund 200 Kilometer auf der schnurgeraden, gut ausgebauten Asphaltpiste. Die Überlandstraße 90 von Damaskus nach Deir ez-Zor, Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und Zentrum der syrischen Erdölindustrie, ist von strategischer Bedeutung. Umso mehr in Zeiten des Krieges, der in Syrien im März 2011 mit friedlichen Protesten im Zuge des Arabischen Frühlings begann und zu einem Massenmorden ausartete. Bis zur Eroberung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Mai 2015 lebten hier mehr als 40 000 Menschen.

Palmyra, die Palmenstadt – ein Trümmerfeld

Mächtige ockerfarbene Säulen – die Reste einer ein Kilometer langen Prachtstraße – erheben sich aus dem Sand der Syrischen Wüste. Ein Tetrapylon ragt in den strahlend blauen Himmel. Mit seinen 16 filigranen Säulen aus rosafarbenem Granit gilt das vierseitige Monument als eines der schönsten aus antiker römischer Zeit. Im Tal der Gräber, der Nekropole, stehen die Überreste von Grabtürmen aus dem ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr..

Unweit davon wurde zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian (76-138 n. Chr.) das Hadrianstor mit den Säulenkolonnaden errichtet. Dann der Tempel des Baalschamin, einer phönizischen Gottheit, und der Baal-Tempel, der dem höchsten mesopotamischen Gott geweiht war. Auf einem Hügel thront Qal`at Ibn Ma`n, die Zitadelle aus mamlukischer Zeit (12. Jahrhundert).

Palmyra, die „Palmenstadt“ im syrischen Gouvernement Homs, die in der Antike an einer wichtigen Karawanenstraße lag, verdankt seinen Reichtum zwei Quellen, aus der noch heute die Palmengärten bewässert werden. 20 verschieden Sorten wachsen hier auf 416 Metern im Hochland von Aleppo. Ein Wadi, ein trockenes Flussbett, durchquert das Gebiet, das in den Wintermonaten Januar und Februar zu einem reißenden Strom wird.

27. März 2016: Rückeroberung durch Assad-Truppen

Am südlichen Rand der am 27. März von Truppen des syrischen Baschar al-Assad zurückeroberten Stadt liegt Palmyras antikes Erbe, das schon der römische Schriftsteller Plinius der Ältere im ersten Jahrhundert n. Chr. pries. Die ersten archäologischen Funde datieren aus der Jungsteinzeit 7000 v. Chr.. In den Keilschrift-Annalen der assyrischen Könige und im Alten Testament wird Palmyra schriftlich erwähnt.

Unter den Seleukiden, den Nachfolgern Alexander des Großen, und den Römern erlebte es seine Blütezeit. 273 n. Chr. wurde die Stadt nach einer Rebellion von den Legionen Kaiser Aurelians dem Erdboden gleichgemacht. Was blieb waren Ruinen, Zeugnisse einer Kultur, die alle Invasoren – Römer, Araber, Osmanen und Franzosen – überdauerte. Bis vor zehn Monaten die Fanatiker des Islamischen Staates kamen.

Mit Palmyra verliere der IS „die große syrische Wüste“ bis zur Grenze zum Irak, sagt Abdel Rahman, Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. „Es sind die schwersten Verluste für den IS in einer einzigen Schlacht seit seiner Entstehung“ 2013. Das ist die militärische Seite des blutigen Konflikts, der mehr als 200 000 Menschen das Leben gekostet und fast zwölf Millionen Syrer – die Hälfte der Bevölkerung – zu Flüchtlingen gemacht hat.

Doch die Rückeroberung von Palmyra durch die Assad-Truppen ist mehr als eine vielleicht kriegsentscheidende Episode in diesem nicht endenden Morden. Palmyra sei ein „Sinnbild für Weltoffenheit, für eine multikulturelle Gesellschaft, für Vielsprachigkeit“, sagt der Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin, Markus Hilgert.

Unesco-Weltkulturerbe

Palmyra - für den IS ein Götzenwerk

1980 wurde Palmyra von der UN-Kulturorganisation Unesco zum Weltkulturerbe erklärt, das allen Menschen zu allen Zeiten gehöre. Die Islamisten störte das wenig. Ihnen galt die antike Stätte als Symbol des Unglaubens und der Götzenanbeterei. Die IS-Schergen pulverisierten die Tempel des Baal und Baalschamin, sprengten Grabtürme, zerbrachen das dreibogige Monumentaltor, das Kaiser Septimus Severus um 200 n. Chr. als Triumphbogen errichten ließ, und Teile der Säulenstraße. Zum Schluss zerschlugen die Fanatiker die 15 Tonnen schwere, aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. stammende Löwenskulptur aus dem Allat-Tempel, die 1977 entdeckt worden war.

Maamum Abdul-Karim, Leiter der syrischen Antikensammlung, nannte diesen barbarischen Akt „das schlimmste Verbrechen, das die Dschihadisten am Erbe von Palmyra begangen haben“. Eben dieser Abdul-Karim hat sich unmittelbar nach der Rückeroberung Palmyras am 27. März erneut zu Wort gemeldet. Mehr als bisher für möglich gehalten erscheine reparabel, erklärt er. Vielen Statuen sei nur die Köpfe abgeschlagen, andere seien rechtzeitig nach Damaskus in Sicherheit gebracht worden. „Wir können sie renovieren. Ja, wir haben einen Teil des Originals verloren, aber wir haben sie nicht völlig verloren“, sagt der Archäologe. „Wir werden die zerstörten Tempel in einer Weise wieder aufbauen, die ihre historische Identität bewahrt.“

Russland will beim Wiederaufbau helfen

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana verlautbart, dass 80 Prozent der Artefakte Palmyras in einem guten Zustand seien. Ob das stimmt, wird sich in den nächsten Wochen herausstellen, wenn ein Team von syrischen und Unesco-Experten vor Ort die Folgen der islamistischen Gewaltorgien in Augenschein nimmt.

Kaum haben die Soldaten Palmyra zurückerobert, ist Assads Schutzmacht Moskau schon einen Schritt weiter: Russische Archäologen wollen beim Wiederaufbau der Welterbestätte helfen. Ihre Chancen auf ein Engagement sind gut. Bereits am Dienstag flog eine Gruppe russischer Minenräumer zum Einsatz in Palmyra ab. Kreml-Chef Wladimir Putin verkündete, er habe sich mit dem syrischen Präsidenten und der Leiterin der Unesco, Irina Bokowa, geeinigt: Hundert Pioniere sollen mit Spürhunden und Suchrobotern die historische Stätte untersuchen und binnen weniger Monate entminen.

Zugleich meldet Russland mit großer Eile seine Hilfe bei der Wiederherstellung der antiken Handelsstadt an. Gerade weil Russlands Militäreinsatz in Syrien international kritisiert worden ist, zeigt es bei diesem kulturell-humanitären Thema Flagge.

Ein langwieriger Wiederaufbau

Gibt es Grund für Optimismus?

Die Unesco rät angesichts der Zerstörungen in der antiken Handelsmetropole für ein bedachtsames Vorgehen. „Wir können nicht sagen, wann wir vor Ort gehen können“, sagt Giovanni Boccardi, am Unesco-Hauptsitz in Paris zuständig für die Notfallrettung von Kunstwerken. Das russische Hilfsangebot sei aber eine gute Nachricht. „Russland und insbesondere die Eremitage besitzen ausgezeichnete Kenntnisse in der Restaurierung“, sagt Boccardi. Nötig sei aber eine umfassende internationale Diskussion. „Vor allem liegt es in der Hand von Syrien.“ Am 4. April will die Unesco über einen möglichen Wiederaufbau Palmyras beraten.

Erste Fotos aus der zurückeroberten Kulturstätte haben bei der syrischen Altertümerverwaltung und bei deutschen Experten vorsichtigen Optimismus ausgelöst. Doch bislang ist unklar, wie groß das wirkliche Ausmaß der Zerstörungen ist. „Zerstörtes komplett wiederaufzubauen, halte ich nicht für sinnvoll“, erläutert Lutz Martin, stellvertretender Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin. Auch in Palmyra sei in den vergangenen Jahrzehnten nicht der Zustand von vor 2000 Jahren komplett wieder hergestellt worden. „Ich plädiere für eine zurückhaltende Rekonstruktion unter Verwendung von Originalteilen.“

Kein syrisches Disneyland

Alt und Neu müssten klar zu unterscheiden und das Bauwerk oder die archäologischen Artefakte deutlich zu erkennen sein. Martin: „Die Grenzen liegen dort, wenn nichts Originales mehr vorhanden ist und man nur Neues verbaut.“. Sein Museums-Kollege Markus Hilgert mahnt „Fingerspitzengefühl“ beim Wiederaufbau an. „ Man darf es nicht übertreiben.“

Ähnliche Vorbehalte hat auch der in Berlin lebende syrische Prähistoriker Mamoun Fansa. Man müsse verhindern, dass aus Palmyra ein „Disneyland“ werde. Mit dem Kulturerbe müsse viel bewusster umgegangen werden als vor dem Krieg. Vor dem Krieg: Das war bis zu Beginn des Jahres 2011, als mehr als 150 000 Touristen jährlich die Oasenstadt besuchten.

Unter russischen Kulturpolitikern gilt die federführende Beteiligung ihres Landes bereits als ausgemacht. „Russland nimmt großen Anteil an der internationalen Kampagne, die die Unesco organisiert, um zu entscheiden, was aus Palmyra wird“,erklärt Michail Piotrowski, Generaldirektor des Museums Eremitage in St. Petersburg. Nach seinen Worten arbeitet die Eremitage schon an einem virtuellen Modell der Stätte.

„Für Palmyra ist die ganze Menschheit verantwortlich“

Die russische Unesco-Vertreterin Eleonora Mitrofanowa sagt, ihr Land werde die Kosten seiner Analyse- und Restaurationsarbeiten selbst tragen. „Wenn unsere Experten die Vorstadt von St. Petersburg wieder aufbauen konnten, können sie auch Palmyra restaurieren“, ergänzt der Kulturpolitiker Michail Schwdkoi mit Blick auf die damaligen Weltkriegsschäden in der russischen Metropole.

Auch für die Archäologen ist die internationale Solidarität völlig logisch: „Es ist üblich, dass die internationale Gemeinschaft sich zur Hilfe verpflichtet fühlt“, sagt Friederike Fless, die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts. Es gebe Fälle, in denen Rekonstruktionen gelungen seien, die man nicht für möglich gehalten hätte. So etwas sei aber nur in jahrelanger Puzzlearbeit möglich. Länder wie Russland und Organisationen wie die Unesco, überhaupt alle, die Kompetenzen bei der Restaurieren haben, sollten sich einbringen, ergänzt Martin. „Palmyra ist Weltkulturerbe. Für seine Bewahrung ist die ganze Menschheit verantwortlich, nicht Syrien allein.“

Wiederaufbau - ja, aber wie und wie viel?

Palmyra vor 2000 Jahren

Quirlig ging es in Palmyra vor fast 2000 Jahren zu. Händler, Soldaten, Reisende kamen aus allen Teilen des Römischen Reiches in die prachtvolle Oasenstadt. Kamel-Karawanen lagerten vor den Toren, brachten Weihrauch, Gewürze, Perlen und Seide aus Persien und Indien. Palmyra lebte eine multikulturelle Vielfalt. Jeder Stamm behielt sein traditionelles Heiligtum, der Baal-Tempel wurde 32 n. Chr. geweiht. Die Bewohner Palmyras „waren stolz darauf, echte Römer geworden zu sein und blieben doch sie selbst“, schreibt der französische Historiker Paul Veyne in seinem jüngst erschienen Buch „Palmyra – Requiem für eine Stadt“.

Zehn Monate wüteten die islamistischen Fanatiker. Die Barbarei machte vor der Bevölkerung nicht halt. Der IS ließ viele Menschen im antiken Amphitheater von Palmyra hinrichten, darunter den 81-jährigen Chefarchäologen Khaled Assad. Ihm hat Paul Veyne, einer der angesehensten Althistoriker Frankreichs, sein Palmyra-Buch gewidmet.

Die Kunst soll über den Terror triumphieren

Die Diskussion, ob die antiken Bauwerke wieder aufgebaut werden sollen, ist bereits im vollem Gange. Eine Reproduktion der Ruinen der antiken Prachtbauten, sobald der IS aus Palmyra vertrieben sei, fordert Horst Bredekamp, Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. In einem Beitrag zur aktuellen Palmyra-Ausstellung mit Zeichnungen des 19. Jahrhunderts im Kölner Wallraf-Richartz-Museum schreibt er: Ein Wiederaufbau Palmyras ist für Bredekamp keine „rückschauende Heilung“, sondern eine „vorausblickende Markierung von Geschichte“. „Gegenüber den Zerstörungen der Terroristen sollte die Kunst der Reproduktion triumphieren.“ Die Gefahr eines „enthistorisierten Wunderlandes“ sieht Bredekamp nicht. „Alle Überlegungen zur Ablösung der Aura durch die Reproduktion sind irreal.“

Hermann Parzinger, Leiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, pflichtet Bredekamp bei. Die Experten aus Berlin hätten ihren syrischen Kollegen Syrien bereits ihre Unterstützung angeboten. „Für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz lässt sich sagen, dass wir für jede Form der Hilfe bereitstehen“, betont der Archäologe. Das gelte auch für ihre Expertise in Sachen Rekonstruktion. „Momentan ist es so, dass sich die syrischen Kollegen ein Bild der Lage in Palmyra machen.“. Die syrische Antikenverwaltung werde in der kommenden Woche sagen können, wo sie Hilfe von der Weltgemeinschaft erwarte.

Unesco und deutsche Organisationen stehen bereit

Auch bei der Unesco steht man in den Starlöchern. Für Giovanni Boccard hat die Zusammenarbeit mit Syrien bei der Wiederherstellung der Sehenswürdigkeiten höchste Priorität. „Wir sind noch immer dabei, die Höhe des verursachten Schadens zu untersuchen. Noch wissen wir nicht, wie viel und was genau alles zerstört wurde. Wir haben Bildmaterial von Drohnen angesehen – Sehenswürdigkeiten, die mehr oder weniger stabil sind, aber das sagt nichts über die Innenräume aus.“

Es handle s sich um ein anspruchsvolles Projekt bei solch einem bedeutenden Weltkulturerbe, unterstreicht Boccardi. Palmyras Sehenswürdigkeiten seien Zeichen der vergangenen Zeit. Bei einer Restaurierung werde das mit Sicherheit verloren gehen. „Es handelt sich also um eine kulturelle Diskussion. Was bedeuten die Gebäude dem syrischen Volk? Was wollen wir wiederherstellen, kreieren? Aus diesem Grund brauchen wir ein Gespräch mit allen Beteiligten und das ist nichts, was wir im verschlossenen Kämmerlein entscheiden werden. Das liegt vor allem in der Hand Syriens.“

„Palmyras Reichtum an Mischungspotenzial war rekordverdächtig“

Das „kulturelle Patchwork“ Palmyra, wie Historiker Paul Veyne es nennt, verkörpere alles, was der IS verabscheut, vor allem den Dialog zwischen den Kulturen. „Der Reichtum an Mischungspotenzial war rekordverdächtig“, schreibt Veyne. In der Oasenstadt kamen das alte Mesopotamien, das aramäische Syrien, Phönizien, Persisches und Arabisches zusammen. Und die Klammer waren die griechische Kultur und die römische Politik. Veyne hat sein Buch der Zerstörungswut der Islamisten entgegengestellt. Sein Fazit: „Wer nur eine einzige Kultur, nämlich seine eigene, kennt und auch nur die kennen will, der verdammt sich selbst, unter einer Käseglocke zu leben.“

Dass die humanitäre Hilfe für das syrische Volk und der Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes oberste Priorität haben, ist unbestritten. „Die Menschen stehen im Vordergrund. Ihre Not muss gelindert werden. Zu ihnen muss zuerst Geld fließen“, unterstreicht Archäologe Lutz Martin. „Aber die Kultur sollte man nicht ganz vergessen. Sie trägt zur Identitätsfindung bei und ist für Syrien sehr wichtig – für die Herausbildung eines gesellschaftlichen und kulturellen Bewusstseins. Palmyra war eine touristische Haupteinnahmequelle Syriens und wird es hoffentlich auch in Zukunft wieder sein.“

Info: Kulturvandalismus

Mutwillige Zerstörung von Kunstwerken

Die mutwillige Zerstörung und Beschädigung von Bauwerken, Gemälden, Skulpturen, und Literatur zerstört das kulturelle Gedächtnis eines Volkes – mitunter unwiederbringlich. In der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten vom 14. Mai 1954 wird dies als Verbrechen sanktioniert:

Von Karthago bis Russland

Kulturvandalismus ist so alt wie die Menschheit, wie diese Beispiele zeigen: Auslöschung Karthagos durch die Römer 146 v. Chr.; Verwüstung Roms durch die Vandalen 455: „Sacco di Roma“, Plünderung Roms und des Kirchenstaats 1527 durch deutsche Landsknechte .

Altstadt von Warschau

1944 zerstören deutsche SS-Einheiten die Innenstadt der polnischen Hauptstadt. 1946 bis 1953 wird sie wiederaufgebaut, 1971 bis 1988 das Warschauer Königsschloss rekonstruiert.

Kulturrevolution in China

Während der Kulturrevolution werden (1966-1976) werden tausende Kulturdenkmäler, historische Stätten und Klöster von fanatisierten Jugendverbänden, den Roten Garden, zerstört.

Stari most in Mostar

Die Brücke über die Neretva ist das Wahrzeichen der Mostar in Bosnien-Herzegowina. Im Krieg in Bosnien und Herzegowina wurde sie am 9. November 1993 nach mehrstündigen Beschuss zerstört. 1995 bis 2004 wird sie originalgetreu nachgebaut.

Buddha-Statuen von Bamiyan

Im März 2001 sprengen die Taliban die Buddha-Statuen im afghanischen Bamiyan, darunter die beiden größten, 53 und 35 Meter hohen Denkmäler. 2011 beschließt die Unesco, die Statuen nicht wiederaufzubauen, sondern nur die Nischen zu sichern.

Grabstätten in Timbuktu

2012 zerstören Islamisten der Gruppe Ansar Dine 14 der 16 Mausoleen islamischer Gelehrter in der Wüstenstadt Timbuktu (Mali) aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie verbrennen mehr als 4000 unersetzbare historische Manuskripte. Die Restaurierung der Grabmäler durch die Unesco mit Hilfe einheimischer Handwerker dauert drei Jahre. Im September 2015 wird erstmals einer der mutmaßlichen Täter wegen Zerstörung von kulturellem Erbe von Mali an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert.

Krak des Chevaliers in Syrien

Im Mai 2014 wird die aus dem 12. Jahrhundert stammende stärkste Festung der Kreuzritter im Heiligen Land und am besten erhaltene Burg des Nahen Ostens von den Bomben syrischer Kampfflugzeuge und Artillerie schwer beschädigt.