Die Lindenstraße ist auch nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten keine Fußgängerzone, aber eine Straße, in der Fußgänger bevorzugt werden. Foto: factum/Bach

Die Bewohner der Unteren Stadt mussten lange darauf warten, aber nun ist die Lindenstraße saniert. Die Stadtverwaltung hofft auf eine deutliche Belebung der Allee, die zu den ältesten in Ludwigsburg gehört.

Ludwigsburg - Eine Reihe junger Bäume, deutlich mehr Platz für Fußgänger, aber immer noch freie Fahrt für Autos: So präsentiert sich die Ludwigsburger Lindenstraße nach Abschluss der Sanierung des letzten Abschnitts der historischen Alleezwischen Körnerstraße und Holzmarkt. Die Baustelle ist schon Anfang des Monats geräumt worden, am Mittwoch wurde die wiederhergestellte Straße mit einer symbolischen Baumpflanzung eingeweiht.

Keine Fußgängerzone

Sabine Deutscher ist begeistert. Für die Betreiberin eines Bioladens in der Unteren Stadt ist mit der Sanierung der Lindenstraße ein Traum in Erfüllung gegangen – weshalb sie bei der Pflanzaktion auch gleich selbst zur Schaufel gegriffen hat. Der weitergehende Wunsch vieler Bürger, den Verkehr ganz auszusperren und die Lindenstraße zu einer Fußgängerzone zu machen, war am Widerstand der nächsten Nachbarn gescheitert. Diese setzten auch durch, dass ein großer Teil der Parkplätze erhalten blieb. Künftig kann allerdings nur noch auf der Südseite geparkt werden. Auf der Nordseite der Straße wurde der Fußgängerbereich verbreitert. „Ich hoffe auf eine kräftige Belebung“, sagt der Baubürgermeister Michael Ilk. Idealerweise sollten Gastronomen die Flächen für eine Bewirtung unter freiem Himmel nutzen – ähnlich wie in der ähnlich alten Eberhardstraße.

Die Lindenstraße ist eine von 23 denkmalgeschützten Alleen in Ludwigsburg. Das war ihr aber lange nicht mehr anzusehen: Die Fassaden einiger Häuser sind stark verwittert, Fahrbahnen und Gehwege waren in sehr schlechtem Zustand, und auch die Bäume in der Straßenmitte – ein Charakteristikum der Lindenstraße – mussten darben.

Sanierung kostet eine Million

Nachdem ein erster Teilabschnitt der Allee zwischen der Garten- und der Körnerstraße saniert worden war, sollte 2012 auch das Kernstück bis zum Holzmarkt umgebaut werden. Doch dann musste der Plan geändert werden. Ein Grund dafür war die Revitalisierung des Marstall. Als flankierende Maßnahme zum Neustart der Investorengesellschaft ECE im Kaufcenter wurde die Sanierung des nächsten Umfelds – also des Reithausplatzes und der Kronenstraße – vorgezogen.

Erst voriges Jahr wurden die Sanierungspläne für die Lindenstraße wieder aus der Schublade geholt und im September mit den Umbauarbeiten begonnen. Parallel dazu erledigten die Stadtwerke auch nötige Kanalarbeiten. Wegen des extremen Frosts zu Jahresbeginn ruhten die Arbeiten mehrere Wochen. Die Sanierung hat gut eine Million Euro gekostet. „Damit sind wir im Kostenrahmen geblieben“, sagt Ilk.