Der Fernsehturm, vom Hubschrauber aus beobachtet Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die mangelhafte Übertragung der Krönung Elisabeths II. war mit verantwortlich für die Entscheidung, auf dem Bopser einen Fernsehturm bauen zu lassen. Architekt war Fritz Leonhardt. Am 5. Februar 1956 ging’s erstmals mit den Aufzügen in die Höhe.

Vorbild für viele andere

Stuttgart

1956 wird der aus Stahlbeton bestehende Fernsehturm (Architekt: Fritz Leonhardt) nach zweijähriger Bauzeit eröffnet – als Vorbild für viele weitere Fernsehtürme. Durch den hohen Standort auf dem Bopser (485,2 Meter über Normalnull) sollte die breite Abdeckung der Funksignale über den Talkessel gewährleistet sein.

Die Krönung Elisabeths II. am 2. Juni 1953 hatte die Planungen für den Bau forciert – denn diese erste internationale Direktübertragung der Fernsehgeschichte ließ in ihrer Qualität schwer zu wünschen übrig.

Stahl und Stahlbeton

216,60 Meter hoch ist der Fernmelde- und Aussichtsturm. Die Aussichtsplattform befindet sich auf etwa 150 Metern. Das Gewicht des aus Stahl und Stahlbeton bestehenden Turms oberhalb der Erde beläuft sich auf 3000 Tonnen.

Rund 900 000 Besucher ließen sich anfangs jährlich durch die beiden Aufzüge nach oben transportieren. Zuletzt 2012 waren es exakt 331 381 Gäste. In der Summe bedeutet dies bisher also mehr als 25 Millionen Besucher in 57 Jahren.

Maximal 16 Besucher in einem Aufzug

Pro Fahrt können bis zu 16 Besucher in einen der beiden Aufzüge einsteigen. An Spitzentagen, berichtet ein Aufzugführer, komme er auf 150 bis 180 Fahrten. In 36 Sekunden geht’s zum Turmkorb. Maximal 320 Personen dürfen gleichzeitig auf dem Turm sein.

Der Paukenschlag erfolgt am 28. März 2013, als Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) den Turm aus Brandschutzgründen sperren lässt. Noch bis Mitte Dezember läuft die feuerschutztechnische Nachrüstung, an den Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Euro beteiligt sich die Stadt Stuttgart mit 600 000 Euro.

Die Wiedereröffnung ist nach mehreren Verschiebungen nun für Ende Januar 2016 vorgesehen. Dann werde man „einen perfekt geschützten Turm“ haben, verspricht die SWR Media Services GmbH. (StN)