Noch bis Februar können die Pfadfinder bleiben. Foto: Thorsten Hettel

Die Pfadfinder bleiben länger als gedacht in ihrem Domizil. Eine neue Bleibe ist bereits gefunden.

Botnang - Der Bau der neuen Kindertagesstätte an der Kauffmannstraße 35 verzögert sich um einige Monate. Eigentlich sollten die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Dieses Ziel sei allerdings nicht mehr einzuhalten, sagt Alexander Hofmann vom Hochbauamt auf Nachfrage. „Wir haben länger auf die Baugenehmigung warten müssen, nachdem Nachbarn Einspruch eingelegt hatten. Aber das Regierungspräsidium hat mittlerweile die Einwände als unbegründet zurückgewiesen“, so Hofmann. Nun stehe dem Kita-Bau nichts mehr im Wege.

Im März kommenden Jahres soll das Gebäude abgerissen werden, das bislang unter der Adresse Himmerreichstraße 40/2 zu finden ist. Der Baubeginn für die zweigeschossige Kita, in der 55 Mädchen und Buben unterkommen sollen, ist auf Mitte April terminiert. Bislang ging man beim Hochbauamt davon aus, dass die Bauarbeiten rund zwölf Monate dauern werden. Doch Alexander Hofmann glaubt mittlerweile, dass die Kindertagesstätte bereits im Februar 2014 eingeweiht werden kann.

Während Botnanger Eltern länger als erwartet auf einen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs warten müssen, kommt den Pfadfindern vom Stamm der Feuerreiter die Verzögerung eher entgegen. Sie sind die einzigen Mieter in der Himmerreichstraße 40/2 und verlieren durch den Kita-Neubau ihr Domizil. Ursprünglich hätte der Umzug der Pfadfinder im September über die Bühne gehen sollen. Doch bis vor wenigen Tagen hatten sie noch keine neue Bleibe gefunden.

Suche nach einem Grundstück geht weiter

Inzwischen kann Pfadfinder Michael Lohfink Entwarnung geben: „Ich hatte ein Gespräch mit dem Ersten Bürgermeister Michael Föll. Er hat mir nun schriftlich zugesichert, dass wir ein Gartengrundstück in der Nähe der Sporthalle an der Kauffmannstraße pachten können.“ Von Januar an soll sich dort eine neue Gruppe mit Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren treffen. Übergangsweise wird man mit einem Schuppen vorlieb nehmen müssen, der sich auf dem Grundstück befindet. Andere Lösungen würden gerade von den Pfadfindern geprüft, seien allerdings noch nicht spruchreif, so Lohfink.

Auf der Suche seien die Vereinsmitglieder auch nach einer Garage. Sie bräuchten sie für ein paar Monate, um dort einige Gegenstände unterbringen zu können, die auf dem neuen Gartengrundstück noch keinen Platz finden würden. Die Stadt Stuttgart hat zwar angeboten, erst einmal einen Container für die Pfadfinder bereitzustellen, doch diese Lösung würde wohl mehr Geld kosten, als eine Garage anzumieten. „Wir müssten eine zusätzliche Versicherung abschließen“, sagt Lohfink. Und genau das könnte teuer werden.

Auf lange Sicht wünschen sich die Pfadfinder ein eigenes Grundstück und haben sich auch schon auf die Suche nach einer geeigneten und bezahlbaren Fläche in Botnang gemacht. Fündig sei man bisher jedoch nicht geworden, berichtet Michael Lohfink.

Haus der Jugend macht Fortschritte

Eigentlich war vorgesehen, den Pfadfindern die Möglichkeit einzuräumen, im Haus der Jugend, das an der Beethoven-straße gebaut werden soll, einen Platz für ihre Arbeit und Treffen frei zu halten. Lohfink hält das nicht für die optimale Lösung. Zudem wird es wohl mindestens vier Jahre dauern, bis die Einweihung des Hauses gefeiert werden kann. „Es muss ein neuer Bebauungsplan her. Aktuell ist diese Fläche Park- und Festplatz. Das muss erst einmal geändert werden“, sagt Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle. Grundlage für einen neuen Bebauungsplan sei eine Machbarkeitsstudie, die es zwar gebe, die jedoch verfeinert werden müsse.

Das bestätigt Alexander Hofmann vom Hochbauamt: „Wir hatten in unseren Plänen bislang eher einen quadratischen Baukörper vorgesehen. Das Liegenschaftsamt hat uns aber gebeten, nun ein schmäleres Gebäude einzuplanen, um nicht so stark in die vorhandene Wegeführung eingreifen zu müssen.“

Vermutlich wird Hofmann erst Anfang kommenden Jahres dazu kommen, die Planungen voranzutreiben: „Aber nach zwei bis drei Wochen Arbeit wird man dann schon einiges erkennen können.“ Wolfgang Stierle würde gerne so schnell wie möglich Anfang kommenden Jahres den neuen Bebauungsplan „auf Schiene“ wissen. Dazu sollen die Entwürfe in einer Sitzung des Bezirksbeirates vorgestellt werden.