Vereinzelt müssen Notfallpatienten im Kreis Göppingen immer noch zu lange auf Hilfe warten. Foto: dpa

Trotz aller Bemühungen schaffen die Notärzte im Kreis Göppingen es immer noch nicht, die gesetzlich vorgegebenen Hilfsfristen einzuhalten. Die Bemühungen sollen nun fortgesetzt werden.

Göppingen - Die Notärzte sind im vergangenen Jahr schneller unterwegs gewesen als im Jahr zuvor. Dennoch konnten sie die gesetzlichen Vorgaben bei den Hilfsfristen immer noch nicht einhalten. Das geht aus der Bilanz hervor, die der Leiter des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Göppingen, Jochen Haible, jetzt vorgelegt hat.

Nach den Vorgaben des Landes müssen die Retter in 95 Prozent der Fälle innerhalb von zehn, längstens 15 Minuten am Einsatzort sein. Die Rettungsfahrzeuge konnten diese Grenze mit einem Wert von 96 Prozent einhalten. Die Notärzte verpassten sie knapp. Sie waren nur in 94,9 Prozent der Fälle nach 15 Minuten am Ort des Geschehens. Im Jahr 2014 hatte die Quote sogar nur 93,2 Prozent betragen.

90 Mal am Tag wird ausgerückt

„Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten und Ansätzen suchen, die Hilfsfrist zu verbessern“, sagte Haible. Gegenwärtig sind Notärzte an der Helfensteinklinik in Geislingen, der Klinik am Eichert in Göppingen sowie in Süßen stationiert. Haible verwies in diesem Zusammenhang auf die „Helfer vor Ort“, die im Notfall von der Leitstelle gleichzeitig mit dem Rettungsdienst alarmiert werden. Zwischenzeitlich gibt es im Landkreis Göppingen 60 von ihnen. In mehr als einem Viertel aller Alarmierungen im Jahr 2015 konnten sie innerhalb weniger Minuten helfen.

Insgesamt zählte das Rote Kreuz im Vorjahr mehr als 32 000 Einsätze. Das sind fast 90 pro Tag. Die Fahrzeuge fuhren insgesamt 700 000 Kilometer.